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Beschwerden in der Schwangerschaft: Schwangerschaftsstreifen

In der Schwangerschaft vergrößert sich der Bauchumfang nicht selten um gut 40 Zentimeter. Dadurch werden die Haut und das darunter liegende elastische Bindegewebe manchmal bis über die Belastungsgrenzen gedehnt.

Bei den meisten Schwangeren entwickeln sich bläulich-rötliche Schwangerschaftsstreifen (Striae gravidarum). Sie entstehen meist im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft und vor allem am Bauch, an den Hüften und an den Brüsten – eben dort, wo die Haut am meisten gedehnt wird. Während es bei manchen Frauen nur wenige sind, bekommen andere viele Streifen, oft auf dem gesamten Bauch. Die Streifen können bei manchen Frauen auch jucken, brennen oder die Haut fühlt sich taub an. Nach der Geburt werden die Streifen schmaler und blasser, bilden sich aber nicht vollständig zurück.

Wie kommt es dazu?

Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass Schwangerschaftsstreifen entstehen. Eine große Rolle spielt, dass verschiedene Hormone in der Schwangerschaft den Zusammenhalt der Fasern in der Haut verringern. Wie es genau dazu kommt, ist aber nicht bekannt.

Da Schwangerschaftsstreifen in manchen Familien gehäuft auftreten, nimmt man an, dass die Neigung dazu vererbt wird. Vor allem junge Frauen neigen dazu, besonders, wenn schon vor der Schwangerschaft Streifen da waren, sowie Frauen mit Übergewicht. Auch wenn die Frau rasch viel Gewicht zunimmt und das Kind ein hohes Geburtsgewicht hat, kommt es häufiger zur Streifenbildung.

Was tun?

Schon in der Antike wurde berichtet, dass Schwangere nach einer Möglichkeit suchten, Schwangerschaftssteifen vorzubeugen. Heute nutzen die meisten Schwangeren – vor allem in der ersten Schwangerschaft – mindestens ein kosmetisches Produkt, vor allem Produkte mit pflanzlichem Öl oder Fett zum Auftragen auf die Haut.

Studien zeigen jedoch, dass die Anwendung beispielsweise von Olivenöl oder Kokosfett nicht vor Schwangerschaftsstreifen schützt. Kleineren Studien zufolge könnte das tägliche Einmassieren von Mandelöl oder einer Creme mit dem Inhaltsstoff indischer Wassernabel (Centella asiatica) oder Hyaloronsäure zu einem selteneren oder milderen Auftreten von Schwangerschaftsstreifen beitragen, vor allem, wenn vor der Schwangerschaft noch keine Streifen vorhanden waren. Ob der Effekt durch die Massage oder durch den Wirkstoff in der Creme zustande kommt, ist aber nicht bekannt. Außerdem liegen noch nicht genug Daten zur Sicherheit und Verträglichkeit des indischen Wassernabels vor.

Wenn Ihnen die Massage angenehm ist, können Sie ein herkömmliches Hautpflegeprodukt oder ein Produkt mit Mandelöl verwenden. Ob dadurch Schwangerschaftsstreifen vorgebeugt werden kann, ist jedoch nicht sicher.

Stand: 21.03.2019