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Fruchtbarkeitsstörungen bei der Frau

Die häufigsten Fruchtbarkeitsprobleme bei Frauen sind hormonelle Störungen sowie organische Störungen in und an den Eileitern. Häufig werden solche Probleme erst dann entdeckt, wenn nach den Ursachen eines unerfüllten Kinderwunschs gesucht wird.

© BZgA/HN/Eichhöfer

Statistisch gesehen verteilen sich Fruchtbarkeitsstörungen jeweils zu 30 bis 40 Prozent auf die Frau und den Mann. Bei 20 bis 30 Prozent der Paare werden bei beiden Partnern Störungen gefunden. In etwa 10 bis 15 Prozent der Fälle bleibt die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch unklar.

Bei den Frauen überwiegen als Ursachen hormonelle Probleme, die Funktionsstörungen der Eierstöcke oder eine Störung der Eizellreifung zur Folge haben.

Eierstöcke und Eileiter

Wenn die Eierstöcke nicht richtig arbeiten, kommt es zu Störungen der Eireifung. Der Eisprung kann ausbleiben, der Gelbkörper sich nicht richtig ausbilden. Ursache hierfür können unter anderem eine Überproduktion von männlichen Geschlechtshormonen (eine sogenannte Hyperandrogenämie), eine Überproduktion des HormonsProlaktin (Hyperprolaktinämie), eine Schilddrüsenfehlfunktion (Hyper- oder Hypothyreose) oder ein polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO) sein. Bei dieser Hormon- und Stoffwechselstörung sind die Eierstöcke vergrößert, meist durch Zysten. Frauen mit einem PCO haben häufig keinen Eisprung und ihr Körper produziert zu viele männliche Geschlechtshormone.

Mögliche Gründe für solche Funktions- und Hormonstörungen sind starkes Unter- oder Übergewicht, große Gewichtsveränderungen in kurzer Zeit, übermäßige körperliche Belastungen, häufiger, stark belastender Stress oder auch die Einnahme bestimmter Medikamente.

Bei etwa einem Drittel aller ungewollt kinderlosen Frauen sind die Eileiter komplett oder teilweise verschlossen. Die häufigste Ursache hierfür sind Entzündungen, vorangegangene Eileiterschwangerschaften, Operationen oder Endometriose. Sind die Eileiter verklebt, verschlossen oder durch Verwachsungen in ihrer Beweglichkeit gestört, ist der Transport der Eizelle oder die Passage der Samenzellen zur Eizelle erschwert oder sogar unmöglich.

Gebärmutterhals und Gebärmutter

Wenn der Gebärmutterhals (Zervix) infolge einer Operation oder einer Entzündung vernarbt ist, können die Spermien nur schwer oder nicht mehr zur Eizelle im Eileiter gelangen. Normalerweise wird der Gebärmutterhals durch einen Schleimpfropf verschlossen. Zur Zeit des Eisprungs verflüssigt sich der Schleim, um die Spermien hindurchzulassen. Infektionen oder Hormonstörungen können diesen Prozess stören.

Muskelknoten (Myome) in der Gebärmutter können - abhängig von ihrer Lage und Größe - die Befruchtung und Einnistung behindern oder zu Fehlgeburten führen.

Bei einer Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle an, zum Beispiel in den Eierstöcken oder den Eileitern. Die Erkrankung macht sich meist durch starke Schmerzen vor und während der Monatsblutung bemerkbar, oft auch durch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Sie kann zu Veränderungen an den Fortpflanzungsorganen und zu Verwachsungen in der Bauchhöhle führen, die eine Empfängnis und eine Schwangerschaft erschweren können. Auch ihre Behandlung hat oft Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.

Wiederholte Fehlgeburten

Nach Schätzungen enden fast 50 Prozent aller Schwangerschaften – fast immer unbemerkt – schon vor oder mit der erwarteten Monatsblutung. Von wiederholten Fehlgeburten (habituellen Aborten) als behandlungsbedürftige Erkrankung spricht die Medizin nach drei Fehlgeburten hintereinander.

Die häufigste Ursache für Fehlgeburten sind genetische Fehlbildungen des Ungeborenen. Weitere Ursachen können Infektionen der Mutter, aber auch Myome oder Schilddrüsenstörungen sein. Angeborene Fehlbildungen der Gebärmutter sind eher selten. Häufig bleibt die Ursache von Fehlgeburten unklar.

Immunologische Sterilität

Bei der immunologischen Sterilität kann es sein, dass das Immunsystem die eigenen Ei- oder Samenzellen jeweils als Fremdkörper behandelt und sie angreift. Es gibt allerdings nur wenige Erkrankungen, bei denen man vermutet, dass eigene Abwehrstoffe (Antikörper) eine Schwangerschaft verhindern.

Stand: 23.02.2017
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