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Wie lange ist Verhütung nötig?

Das Ende der Fruchtbarkeit ist nicht leicht zu erkennen. Viele Frauen in den Wechseljahren und ihre Partner sind deshalb unsicher, wie lange sie noch verhüten müssen.

© Oliver Rossi / Stone via Getty Images

Aufgrund der hormonellen Umstellung während der Wechseljahre kommt es zu Schwankungen im weiblichen Zyklus. Der Eisprung wird seltener, das heißt, es gibt immer wieder Zyklen ohne einen Eisprung. Damit ist eine Schwangerschaft bei Frauen über 45 Jahren zwar noch möglich, aber zunehmend unwahrscheinlich. Die Aktivität der Eierstöcke kann jedoch stark wechseln: Nachdem die Regelblutung einige Monate ausgeblieben ist, können wieder regelmäßige Blutungen einsetzen – vielleicht auch mit Eisprung. Wegen dieser Unregelmäßigkeit haben Hormonuntersuchungen im Blut keine große Aussagekraft, da sie sich nur auf den Zeitpunkt der Blutabnahme beziehen. Einen Monat später können die Werte ganz anders aussehen.

Die Verhütung bleibt daher ein Thema, bis bestimmte Anzeichen deutlich machen, dass keine Schwangerschaft mehr möglich ist.

Das Ende der Fruchtbarkeit

Eine Frau, die weder hormonelle Verhütungsmethoden nutzt, noch Hormone gegen Wechseljahrsbeschwerden einnimmt, hat einen „natürlichen“ Zyklus. Für sie ist entscheidend, wann die letzte Regelblutung auftritt. Bleibt die Menstruation vor dem 50. Lebensjahr aus, wird dazu geraten, noch bis zu zwei Jahre lang zu verhüten. Hat sie die letzte Blutung danach, wird empfohlen, noch ein Jahr lang zu verhüten.

Der Schutz vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen bleibt natürlich weiterhin ein Thema.

Hormoneinnahme und Verhütung

Wenn eine Frau ihre Wechseljahrsbeschwerden mit Hormonen behandelt oder hormonell verhütet, hat sie keine natürlichen Zyklen mehr. Sie kann anhand ihres Blutungszyklus daher nicht erkennen, ab wann keine Verhütung mehr nötig ist. In diesem Fall sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, wie lange Sie noch verhüten müssen. Wenn Sie die Hormone abgesetzt haben und mehrere Monate lang keine Blutungen mehr eintreten, kann eine wiederholte Hormonbestimmung darüber Aufschluss geben, ob Sie noch schwanger werden können.

Es ist wichtig, dass Frauen in den Wechseljahren mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, ob und wie lange es sinnvoll ist, Hormonpräparate einzunehmen. Dies betrifft auch Frauen, die weiter mit hormonellen Mitteln verhüten.

Gemischte Gefühle

Für die meisten Frauen und ihre Partner ist es erleichternd, nicht mehr auf Verhütung achten zu müssen. Dennoch können Frauen das Ende ihrer Fruchtbarkeit auch wie einen Verlust ihrer Weiblichkeit empfinden.

Selbst wenn sie keine Kinder mehr wollen, kann das Wissen, dass es damit nun unwiderruflich vorbei ist, für Frauen und Paare mit Trauer verbunden sein.

Stand: 23.07.2019