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Vor- und Nachteile der symptothermalen Methode

Die symptothermale Methode bietet als natürliche Form der Verhütung viele Vorteile. Sie ist jedoch nicht für jedes Paar geeignet.

Vorteile

© BZgA/HN

Die symptothermale Methode bietet einen entscheidenden Vorteil: Der nahende Eisprung lässt sich zum einen an der Veränderung des Zervixschleims und des Muttermundes voraussehen. Zum anderen zeigt die Temperatur an, wann er vorüber ist oder ob überhaupt ein Eisprung stattgefunden hat.

Die symptothermale Methode bedeutet im Gegensatz zur hormonell gesteuerten Verhütung keinerlei Eingriff in den Körper. Sie kann unabhängig von regelmäßigen Besuchen bei der Ärztin oder beim Arzt angewendet werden. Gleichwohl sollten die Arztbesuche im Hinblick auf die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen ab dem 20. Lebensjahr nicht vernachlässigt werden.

Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein

Vor allem Frauen, die mit ihrem Körper vertraut sind, kommen gut mit dieser Methode zurecht. Sie schätzen an dieser Methode, dass sie hilft, ein natürliches und entspanntes Verhältnis zum eigenen Körper zu entwickeln. Das Leben mit dem biologischen Rhythmus stärkt das Selbstbewusstsein. Bei vielen Frauen pendelt sich sogar ein zuvor unregelmäßiger Zyklus unter dem Einfluss der Selbstbeobachtung ein.

Nachteile

Die symptothermale Methode erfordert die Bereitschaft der Frau, sich mit dem eigenen Körper und den Anzeichen der Fruchtbarkeit zu beschäftigen. Mehr als bei allen anderen Methoden ist die Frau außerdem hier auf die Mitverantwortung ihres Partners angewiesen. Denn sexuelle Aktivitäten müssen sich genau nach den fruchtbaren und unfruchtbaren Tagen richten. In der fruchtbaren Periode müssen die Partner Barrieremethoden wie das Kondom zur Verhütung benutzen oder Sexualpraktiken wählen, die kein Schwangerschaftsrisiko bergen. Manche Paare empfinden das als Beeinträchtigung ihrer sexuellen Spontaneität.

Störende Einflüsse

Einige Faktoren können zu einer Erhöhung der Basaltemperatur führen, die nicht mit dem Eisprung in Zusammenhang steht. Dazu gehören die Messung zu einem späteren als dem üblichen Zeitpunkt, Alkoholgenuss und spätes Essen am Vorabend sowie Erkrankungen, Medikamente, Stress, Zeitverschiebung, Klimawechsel oder ein Wechsel des Thermometers. Welchen Einfluss diese Störfaktoren auf die Temperatur haben, lässt sich in der Lernphase herausfinden, indem sie auf dem Tabellenblatt notiert werden. Sie können dann bei der Auswertung der Temperaturkurve berücksichtigt werden.

Vaginale Infektionen mit Ausfluss, sexuelle Erregung, der Samenerguss, die Verwendung spermienabtötender Cremes und die Einnahme schleimlösender Medikamente können zu einer Verflüssigung des Zervixschleims führen. Dies kann zu einer fehlerhaften Auswertung führen.

Nicht für jede Frau die beste Lösung

Schwierigkeiten bereitet die symptothermale Methode, wenn kein Eisprung stattfindet. Das bedeutet unter Umständen Enthaltsamkeit über eine lange Strecke.

Solche Zeiten ohne regelmäßigen Eisprung können insbesondere während der Stillzeiten, in der Pubertät, den Wechseljahren, in Stresssituationen oder bei Erkrankungen auftreten. Deshalb ist die Methode in solchen Situationen nur bedingt geeignet.