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Hormonelle Empfängnisverhütung

Die hormonelle Empfängnisverhütung gilt als die sicherste Verhütungsmethode überhaupt. Neben der Pille, die täglich geschluckt werden muss, gibt es zahlreiche andere Präparate, die nach dem gleichen Prinzip wirken.

In den 1960er Jahren kam die erste „Pille“ zur Empfängnisverhütung auf den Markt. Frauen, die das Präparat einnahmen, mussten damals durch die viel höhere Hormondosierung noch zahlreiche unangenehme Nebenwirkungen in Kauf nehmen. Doch die Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung wurden im Laufe der Jahre weiterentwickelt und verbessert. Es wurde und wird ständig daran gearbeitet, die Sicherheit des Empfängnisschutzes zu erhöhen und die Nebenwirkungen zu reduzieren.

Neben der Pille gibt es auch Spritzen, Pflaster, Implantate und Spiralen, die in den Hormonhaushalt eingreifen und damit eine Schwangerschaft verhindern. Alle hormonellen Präparate zur Empfängnisverhütung sind rezeptpflichtig. Die gesetzlichen Krankenkassen sind verpflichtet, für sämtliche ärztlich verordneten Verhütungsmittel bei Frauen, die jünger als 20 Jahre sind, die Kosten zu übernehmen. Zwischen dem 18. und 20. Geburtstag  müssen Frauen jedoch die Rezeptgebühr, die Praxisgebühr und möglicherweise eine Zuzahlung leisten, wenn  der Apothekenpreis des Präparats über dem Erstattungsbetrag der Krankenkassen liegt.

Wirkungen

Alle Hormonpräparate zur Empfängnisverhütung wirken nach dem gleichen Prinzip:

Sie enthalten in synthetischer Form Hormone, die normalerweise während einer Schwangerschaft im Körper freigesetzt werden. Die meisten Präparate bewirken Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und des Gebärmutterhalsschleims. Dadurch wird verhindert, dass Samenzellen in die Gebärmutter vordringen oder eine Eizelle sich dort einnisten kann. Viele Hormonpräparate verhindern zusätzlich einen Eisprung.  Auf diese Weise wird eine Sicherheit des Empfängnisschutzes gewährleistet, die keine andere Verhütungsmethode - mit Ausnahme der Sterilisation - erreicht.

Während mit der Pille täglich eine begrenzte Menge dieser Hormone zugeführt wird, entfalten andere Präparate eine Langzeitwirkung: Es wird gewissermaßen ein Depot im Körper angelegt, aus dem dann über einen längeren Zeitraum stetig geringe Hormonmengen ins Blut abgegeben werden.

Oft wird die Einnahme der Pille nach drei Wochen für eine Woche unterbrochen oder ein Depot wie der Vaginalring oder das Verhütungspflaster wird jeweils im selben Rhythmus entfernt. Dann setzt eine Blutung ein, weil dem Körper keine Hormone mehr zugeführt werden. Diese Blutung infolge des Einnahmestopps wird deshalb auch als Abbruchblutung oder Hormonentzugsblutung bezeichnet.

Nebenwirkungen

Die willkürliche Beeinflussung des Hormonhaushalts bleibt nicht immer ohne Folgen für das Wohlbefinden. Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Spannungsschmerzen in der Brust oder Stimmungsschwankungen können mehr oder weniger ausgeprägt sein – sie können aber auch ganz ausbleiben.

Bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren kann es auch sein, dass Hormonpräparate gar nicht verwendet werden dürfen. Vor der Wahl eines hormonellen Verhütungsmittels ist daher eine Beratung durch die Frauenärztin oder den Frauenarzt wichtig. Ohnehin sind bei Anwendung hormoneller Verhütungsmittel regelmäßige Kontrolluntersuchungen grundsätzlich erforderlich.