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Die Kupferkette

Die Kupferkette ist ein langfristig wirkendes hormonfreies Verhütungsmittel. Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt und wirkt ähnlich wie die Kupferspirale. Die Kupferkette ist bis zu zehn Jahre wirksam.

Was ist eine Kupferkette?

© BZgA/HN

Die Kupferkette besteht aus Kupferröhrchen, die auf einem Nylonfaden aufgereiht sind. Die einzelnen Röhrchen sind je 5 mm lang und etwa 2 mm breit. Beim Einsetzen in die Gebärmutter wird die Kupferkette von einer Ärztin oder einem Arzt in der Gebärmutterwand befestigt.

Neben der Kupferkette gibt es außerdem den Kupferball. Beide wirken wie eine Kupferspirale.

Wie wirkt die Kupferkette?

Von den Röhrchen der Kupferkette werden geringe Mengen Kupfer (Kupfer-Ionen) in der Gebärmutter freigesetzt. Es kommt zwar weiterhin zum Eisprung, aber das Kupfer verhindert in dreifacher Weise eine Schwangerschaft:

  • Erstens wird der Schleim im Gebärmutterhals so verändert, dass die Spermien es schwerer haben, in die Gebärmutter hineinzugelangen.
  • Zweitens werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt.
  • Drittens verändert das Kupfer die Gebärmutterschleimhaut so, dass eine befruchtete Eizelle sich nicht einnisten könnte.

Die verhütende Wirkung beginnt sofort nach dem Einsetzen und hält je nach Modell fünf bis 10 Jahre lang an.

Wie wird die Kupferkette eingesetzt?

Die Kupferkette wird in einer frauenärztlichen Praxis eingesetzt. Das Einsetzen erfordert besondere fachärztliche Übung. Deshalb kann man sich im Internet danach erkundigen, ob es Ärztinnen und Ärzte in der Nähe gibt, die über die notwendigen Kenntnisse verfügen.

Ärztliche Untersuchung: Lage und Größe der Gebärmutter werden bestimmt. Je nach Größe der Gebärmutter kommt eine Kette mit vier oder sechs Kupferröhrchen infrage.

Beratungsgespräch: Vor dem Einsetzen der Kette wird die Ärztin oder der Arzt Sie ausführlich über mögliche Risiken der Kupferkette aufklären und Ihnen die Gebrauchsinformation zu der Kupferkette aushändigen. Danach müssen Sie eine schriftliche Einverständniserklärung unterschreiben.

Einsetzen der Kupferkette: Die Ärztin oder der Arzt führt die Kupferkette in die Gebärmutter ein. Das ist zu jedem Zeitpunkt des Zyklus möglich, sofern sicher ist, dass keine Schwangerschaft besteht. Manche Ärztinnen und Ärzte geben ein Medikament, das den Muttermund etwas öffnet und das Einsetzen erleichtern soll. Am Ende der Kupferkette befindet sich ein kleiner Knoten, der mit mithilfe einer speziellen Einführhilfe bis in die Gebärmutterwand vorgeschoben wird.

Lagekontrolle mit Ultraschall: Nach dem Einsetzen reicht ein kurzes Rückholfädchen ein Stück in die Vagina hinein. Durch Zug an dem Fädchen überprüft die Ärztin oder der Arzt, ob die Kette noch richtig liegt. Die nächste Kontrolle sollte nach der folgenden Monatsblutung stattfinden, danach mindestens einmal im Jahr.

Eigene Kontrolle: Nach dem Einsetzen kann mit dem Ertasten des Rückholfädchen regelmäßig kontrolliert werden, ob die Kupferkette noch korrekt liegt. Bitte nicht selbst an den Fädchen ziehen.

Eine Kupferkette ist in der Muskelwand der Gebärmutter befestigt. Ein kurzes Rückholfädchen schaut aus dem Muttermund heraus. Damit entfernt die Ärztin oder der Arzt die Kupferkette später wieder.

Ist das Einsetzen der Kupferkette schmerzhaft?

Ob das Einsetzen der Kupferkette schmerzhaft ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa der Beschaffenheit des Muttermundes, ob die Frau einmal ein Kind geboren hat und auch von der Erfahrung der Ärztin oder des Arztes. Deshalb kann eine Frau das Einsetzen der Kupferkette als sehr schmerzhaft, aber auch als völlig schmerzfrei empfinden.

In jedem Fall ist es möglich, vorbeugend ein Schmerzmittel zu nehmen oder die Kupferkette unter örtlicher Betäubung einzusetzen. Sprechen Sie mit der Ärztin oder dem Arzt darüber.

Nach dem Einlegen können Beschwerden wie bei Menstruationsschmerzen auftreten, die aber nach einiger Zeit abklingen. Halten sie an, müssen sie ärztlich abgeklärt werden.

Wie wird die Kupferkette entfernt oder gewechselt?

Beim Entfernen oder dem Wechsel der Kupferkette wird sie von einer Ärztin oder einem Arzt am Rückholfädchen herausgezogen. Dabei treten geringe Schmerzen auf.

Wie sicher ist die Kupferkette?

Die Kupferkette ist sofort nach dem Einsetzen wirksam. Sie kann fünf bis zehn Jahre in der Gebärmutter bleiben und behält auch mindestens so lange ihre Verhütungssicherheit. Statistisch werden im ersten Jahr nach dem Einsetzen von 1000 Frauen, die mit der Kupferkette verhüten, 1 bis 5 schwanger.

Was kann die Verhütungssicherheit der Kupferkette gefährden?

Vor allem in den ersten Monaten nach dem Einsetzen der Kupferkette kann es vorkommen, dass sie sich löst und herausrutscht. Im ersten Jahr nach dem Einsetzen passiert das bei etwa 50 von 1000 Frauen, danach wird es deutlich seltener. Deshalb ist es wichtig, dass Sie anhand des Rückholfädchens selbst regelmäßig kontrollieren, ob die Kupferkette noch korrekt liegt.

Haben Sie außerhalb der Monatsblutung Schmerzen, gehen Sie am besten zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, da Unterleibsschmerzen auch ein Hinweis darauf sein können, dass die Kupferkette sich gelöst hat.

Mögliche Probleme beim und nach dem Einsetzen der Kupferkette

  • Unter Umständen kann beim Einsetzen der Kupferkette die Gebärmutterwand verletzt werden. Das Risiko dafür ist ähnlich wie bei einer Kupferspirale, das heißt, bei etwa 2 von 1000 Frauen kommt es zu einer solchen Verletzung. Meist wird das sofort bemerkt und kann ohne Probleme versorgt werden. Nur sehr selten führt dies zu weiteren Komplikationen. Bei stillenden Frauen ist das Risiko erhöht. Bei etwa 12 von 1000 kommt es dazu.
  • Vor allem in den ersten Wochen nach dem Einsetzen der Kupferkette ist das Risiko einer Infektion in der Gebärmutter oder den Eileitern leicht erhöht (bei 5 von 1000 Frauen).
  • Dies gilt besonders für Frauen, die eine sexuell übertragbare Infektion haben, z.B. Chlamydien oder Gonorrhoe (Tripper). Bei Verdacht auf eine solche Infektion wird deshalb empfohlen, vor dem Einsetzen der Kupferkette einen entsprechenden Test durchführen zu lassen und im gegebenen Fall zuerst die Infektion behandeln zu lassen. Ist die Einlage einer Kupferkette dringend (weil sonst eine ungewollte Schwangerschaft droht), kann die Ärztin oder der Arzt entscheiden, ob auch beides gleichzeitig stattfinden kann.

Vorteile der Kupferkette

  • Für die Zeit, in der die Kupferkette in der Gebärmutter eingesetzt ist, müssen Sie sich nicht mehr um die Verhütung kümmern.
  • Da die Kupferkette ohne Hormone wirkt, haben Frauen weiterhin ihren natürlichen Menstruationszyklus.
  • Die Kupferkette kann sich an die Form der Gebärmutter anpassen. Deshalb kann sie auch für Frauen infrage kommen, bei denen die Gebärmutterhöhle verformt ist und keine Spirale passt.
  • Für Frauen, bei denen eine Kupferspirale ausgestoßen wurde, kann die Kette eine Alternative sein.

Nachteile der Kupferkette

  • Die Monatsblutungen können stärker und möglicherweise auch schmerzhafter werden. Es kann zu Zwischenblutungen kommen, was jedoch selten der Fall ist.
  • Kommt es trotz der Kupferkette zu einer Schwangerschaft, handelt es sich etwas häufiger um eine Eileiterschwangerschaft. Deshalb ist es wichtig, beim Ausbleiben der Menstruationsblutung umgehend ärztlichen Rat einzuholen.
  • Besonders bei jüngeren Frauen kann die Gebärmutterwand zu dünn sein, um die Kette sicher zu verankern.
  • Da das Einsetzen der Kupferkette schwieriger ist als bei einer Spirale, wird das Einsetzen nicht von allen gynäkologischen Praxen angeboten.

Sollten Sie den Verdacht haben, schwanger zu sein, lassen Sie sich umgehend ärztlich untersuchen. In sehr seltenen Fällen kann es passieren, dass eine Frau trotz Kupferkette schwanger wird, etwa wenn die Kette sich unbemerkt gelöst hat und nicht mehr richtig wirken konnte. Es kann passieren, dass sich ein Embryo falsch einnistet und eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft besteht. Wenn sich der Embryo normal in der Gebärmutter eingenistet hat, ist es möglich, die Schwangerschaft auszutragen. Die Kupferkette wird dann, wenn möglich, entfernt. Letzteres gilt auch im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs.

Grundsätzlich ja. Die Benutzung von Tampons ist wahrscheinlich kein Problem. Ob sich die Kette durch die Entfernung einer Menstruationstasse lösen kann, ist nicht geklärt. Für die erste Woche nach dem Einsetzen der Kupferkette rät der Hersteller dazu, auf die Verwendung von Tampons zu verzichten. Wenn Sie Sorge haben, dass sich Ihre Kupferkette gelöst hat, können Sie den Rückholfaden ertasten oder Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt bitten, den Sitz der Kette zu prüfen.

Kupferspirale und Kupferkette sind sich sehr ähnlich: Sie wirken auf die gleiche Weise, ohne Hormone und mit der gleichen Verhütungssicherheit. Auch die Schmerzen beim Einsetzen und Entfernen sind vergleichbar.

Ein Unterschied ist, dass die Kupferkette am Anfang etwas häufiger verrutscht als die Spirale. Ist der Knoten gut verankert, verrutscht sie allerdings seltener als die Kupferspirale. Außerdem kann die Kupferkette nur bei einer gewissen Dicke der Gebärmutterwand verwendet werden, die nicht bei allen Frauen gegeben ist. Dafür kann sie, weil sie so beweglich ist, manchmal auch bei Frauen verwendet werden, bei denen keine Spirale passt.

Was kostet eine Kupferkette?

Für die Kupferkette muss mit Kosten zwischen 200 und 350 Euro gerechnet werden. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und das Einlegen der Kupferkette. Die erste Lagekontrolle mit Ultraschall unmittelbar nach dem Einlegen der Kupferkette bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Weitere empfohlene Ultraschall-Untersuchungen zur Kontrolle der korrekten Lage müssen selbst bezahlt werden und kosten je nach Praxis 20 bis 40 Euro.

Informationen zu einer möglichen Übernahme der Kosten für eine Kupferkette durch die gesetzliche Krankenkasse erhalten Sie unter Rezeptpflicht und Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln.

Privat versicherte Frauen erkundigen sich am besten bei ihrer Krankenkasse, welche Kosten sie übernimmt.

Stand: 27.06.2023