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Der Kupferball (Kupferperlenball)

Der Kupferball ist ein langfristig wirkendes hormonfreies Verhütungsmittel. Er wird in die Gebärmutter eingelegt und wirkt ähnlich wie die Kupferspirale. Allerdings weiß man wenig über mögliche Vor- und Nachteile.

Was ist ein Kupferball?

© BZgA/HN

Der Kupferball (Kupferperlenball) besteht aus einem biegsamen Faden, auf dem mehrere kleine Perlen aus Kupfer aufgefädelt sind. In der Gebärmutter nimmt er eine kugelige Form an und hat dann einen Durchmesser von ca. 1,5 cm. Er kann bis zu fünf Jahre lang in der Gebärmutter verbleiben.

Wie wirkt der Kupferball?

Der Kupferball wirkt wie eine Kupferspirale. Von den Kupferperlen werden geringe Mengen Kupfer (Kupfer-Ionen) in der Gebärmutter freigesetzt. Es kommt weiterhin zum Eisprung, aber das Kupfer verhindert in dreifacher Weise eine Schwangerschaft:  

  • Erstens wird der Schleim im Gebärmutterhals so verändert, dass die Spermien es schwerer haben, in die Gebärmutter hineinzugelangen.
  • Zweitens werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt.
  • Drittens verändert das Kupfer die Gebärmutterschleimhaut so, dass eine befruchtete Eizelle sich nicht einnisten könnte.    

Die verhütende Wirkung beginnt sofort nach dem Einsetzen.  

Wie wird der Kupferball eingesetzt?

Beratungsgespräch: Nach eingehender Beratung wird bei einer gynäkologischen Untersuchung die Größe der Gebärmutter gemessen.

Einsetzen des Kupferballs: Die Ärztin oder der Arzt führt den Kupferball in einem dünnen Kunststoffröhrchen in die Gebärmutter ein, wo er eine kugelige, flexible Form annimmt.

Lagekontrolle mit Ultraschall: Nach dem Einsetzen wird per Ultraschall überprüft, ob der Kupferball richtig liegt. Die nächste Kontrolle sollte nach der folgenden Monatsblutung stattfinden. Die Kontrolle ist wichtig für die Verhütungssicherheit des Kupferballs.

Eigene Kontrolle: Um zu prüfen, ob der Kupferball noch richtig sitzt, können Sie unter Umständen auch selbst die Rückholfäden des Kupferballs ertasten. Sie reichen etwa zwei Zentimeter aus dem Muttermund in die Vagina (Scheide) hinein. Ein guter Zeitpunkt dafür ist jeden Monat nach der Blutung. Da sich der Muttermund tief in der Scheide befindet, lässt sich der Faden jedoch nicht immer leicht fühlen.

Der Kupferball in der Gebärmutter. Zwei Rückholfädchen schauen ca. 2 cm aus dem Muttermund heraus. Damit entfernt die Ärztin oder der Arzt den Kupferball später wieder.

Ist das Einsetzen des Kupferballs schmerzhaft?

Ob das Einsetzen des Kupferballs schmerzhaft ist, kann von verschiedenen Faktoren abhängen, etwa von der Beschaffenheit des Muttermundes, ob die Frau einmal ein Kind geboren hat und auch von der Erfahrung der Ärztin oder des Arztes. Deshalb wird das Einsetzen des Kupferballs manchmal als sehr schmerzhaft und manchmal als schmerzlos empfunden. Wichtig zu wissen: Das Einsetzen dauert nur kurz, und der Schmerz klingt meist schnell ab.  

In jedem Fall ist es möglich, vorbeugend ein Schmerzmittel zu nehmen oder den Kupferball unter örtlicher Betäubung einzusetzen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.  

Nach dem Einsetzen können Beschwerden wie bei Menstruationsschmerzen auftreten, die meist nach einiger Zeit abklingen. Berichtet wird von Krämpfen, einem Ziehen oder Übelkeit. Halten die Beschwerden an, müssen sie ärztlich abgeklärt werden.  

Wie wird der Kupferball entfernt oder gewechselt?

An zwei kurzen Rückholfädchen, die aus dem Muttermund in die Scheide hineinreichen, kann der Kupferball durch die Ärztin oder den Arzt entfernt werden.

Wie sicher ist der Kupferball?

Der Kupferball ist sofort nach dem Einsetzen wirksam. Er kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben und behält auch mindestens so lange seine Verhütungssicherheit. Zu der Frage, wie sicher der Kupferball verhütet, gibt es nur wenige und nicht sehr aussagekräftige Studienergebnisse. Vermutlich ist der Kupferball ungefähr so sicher wie die Kupferspirale. Hier werden von 1000 Frauen, die ein Jahr lang nur mit der Kupferspirale verhüten, 4 bis 15 trotzdem schwanger.

Was kann die Verhütungssicherheit des Kupferballs gefährden?

Den vorliegenden Studien zufolge kam es in den ersten drei Monaten nach der Einlage des Kupferballs bei etwa 80 von 1000 Anwenderinnen dazu, dass der Kupferball verrutschte und dann meist wieder entfernt werden musste. Bei etwa 50 von 1000 Frauen wurde der Kupferball ganz oder teilweise ausgestoßen.

Weil in solchen Fällen der Kupferball nicht mehr richtig wirken kann, ist die eigene Lagekontrolle besonders in den ersten Monaten wichtig. Gehen Sie außerdem bei Schmerzen außerhalb der Menstruation (Monatsblutung) unbedingt zu einer Ärztin oder einem Arzt, da sie auch ein Hinweis sein können, dass der Kupferball verrutscht ist.

Mögliche Probleme bei oder nach dem Einsetzen des Kupferballs

  • Das Risiko, dass der Kupferperlenball in den ersten Monaten verrutscht oder ausgestoßen wird, ist mit 8 bzw. 5 Prozent recht hoch (siehe auch Abschnitt „Was kann die Verhütungssicherheit des Kupferballs gefährden?“)
  • Das Risiko für Infektionen in der Gebärmutter und den Eileitern ist leicht erhöht.

Vorteile des Kupferballs

  • Der Kupferball ist eine langfristige Verhütungsmethode ohne Hormone.
  • Für die Zeit, in der der Kupferball in der Gebärmutter liegt, müssen Sie sich nicht mehr um die Verhütung kümmern.  
  • Da der Kupferball ohne Hormone wirkt, haben Sie weiterhin ihren natürlichen Menstruationszyklus mit Eisprung und Monatsblutung.  

Nachteile des Kupferballs

  • Anders als bei der Kupferspirale gibt es zum Kupferball nur wenige verlässliche Informationen zur Verhütungssicherheit, mögliche Nebenwirkungen und Risiken.
  • Die Monatsblutungen können stärker und möglicherweise auch schmerzhafter werden. Es können auch Zwischenblutungen auftreten.
  • Muss der Kupferperlenball in den ersten Monaten nach dem Einsetzen wegen anhaltender Beschwerden wieder entfernt werden, sind für die kurze Zeit der Anwendung dennoch Kosten zwischen 300 und 500 Euro entstanden.

Sollten Sie den Verdacht haben, trotz Kupferball schwanger zu sein, lassen Sie sich umgehend ärztlich untersuchen. In sehr seltenen Fällen kann es passieren, dass eine Frau trotz Kupferball schwanger wird, etwa wenn der Ball unbemerkt verrutscht ist und nicht mehr richtig wirken konnte. Es kann passieren, dass sich ein Embryo falsch einnistet und eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft besteht. Wenn sich der Embryo normal in der Gebärmutter eingenistet hat, ist es möglich, die Schwangerschaft auszutragen. Der Kupferball wird dann, wenn möglich, entfernt. Letzteres gilt auch im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs.

Dazu gibt es keine verlässlichen Informationen. Wahrscheinlich besteht, wie bei allen Spiralen, kein Risiko, wenn Sie Tampons benutzen. Bei der Verwendung von Menstruationstassen ist das weniger klar. Wenn Sie Sorge haben, dass der Kupferball verrutscht ist, können Sie die Rückholfäden ertasten oder Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt bitten, den Sitz des Kupferballs zu prüfen.

Was kostet ein Kupferball?

Für den Kupferball und das Einsetzen muss mit Kosten zwischen 300 und 500 Euro gerechnet werden. Der Preis beinhaltet die Beratung, die Untersuchung und das Einsetzen des Kupferballs. Die erste Lagekontrolle mit Ultraschall unmittelbar nach dem Einsetzen des Kupferballs bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Weitere empfohlene Ultraschall-Untersuchungen zur Kontrolle der korrekten Lage müssen selbst bezahlt werden und kosten je nach Praxis 20 bis 40 Euro.  

Informationen zu einer möglichen Übernahme der Kosten für einen Kupferball durch die gesetzliche Krankenkasse erhalten Sie im Text Rezeptpflicht und Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln.  

Privat versicherte Frauen erkundigen sich am besten bei ihrer Krankenkasse, welche Kosten sie übernimmt.  

Stand: 27.06.2023