Fragen zur Verhütung?
Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden ...

Die Spirale (Kupferspirale)

Die Kupferspirale ist ein langfristiges Verhütungsmittel ohne Hormone, das in die Gebärmutter eingelegt wird. Sie verändert den Menstruationszyklus nicht und verhütet sehr sicher.

Was ist eine Kupferspirale?

© BZgA/HN

Die Kupferspirale (auch Intrauterinpessar oder IUP genannt) ist ein kleines Kunststoffstäbchen in T- oder Ankerform, das mit einem feinen Kupferdraht umwickelt ist. Sie wird von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt in die Gebärmutter eingelegt.

Kupferspiralen unterscheiden sich in Form, Größe (2,5 bis 3,5 cm) und in der Menge des eingesetzten Kupferdrahts. Bei einigen Modellen enthält der Kupferdraht noch einen Silberkern, bei anderen besteht er aus einer Kupfer-Gold-Legierung. Auf die Verhütungssicherheit hat dies jedoch keinen Einfluss.

Neben der Kupferspirale gibt es außerdem die Kupferkette, die manchmal auch als „Mini-Spirale“ bezeichnet wird, und den Kupferball. Beide wirken nach dem gleichen Prinzip wie die Kupferspirale.

Je nach Modell können Kupferspiralen drei bis zehn Jahre in der Gebärmutter bleiben.

Wie wirkt die Kupferspirale?

Anders als die Hormonspirale gibt die Kupferspirale keine Hormone ab. Aus dem Kupferdraht werden stattdessen in die Gebärmutter geringe Mengen Kupfer (Kupfer-Ionen) freigesetzt. Es kommt weiterhin zum Eisprung, aber das Kupfer verhindert in dreifacher Weise eine Schwangerschaft:

  • Erstens wird der Schleim im Gebärmutterhals so verändert, dass die Spermien es schwerer haben, in die Gebärmutter hineinzugelangen. 
  • Zweitens werden die Spermien in ihrer Beweglichkeit und Befruchtungsfähigkeit eingeschränkt. 
  • Drittens wirkt die Kupferspirale so auf die Gebärmutterschleimhaut, dass sich eine befruchtete Eizelle nicht einnisten könnte. 

Die verhütende Wirkung beginnt sofort nach dem Einsetzen.

Wie wird eine Spirale eingelegt?

Beratungsgespräch: Vor dem Einlegen der Spirale wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie ausführlich über mögliche Risiken der Spirale aufklären und Ihnen die Gebrauchsinformation zu der Kupferspirale aushändigen. Danach müssen Sie eine schriftliche Einverständniserklärung unterschreiben.

Einlegen der Spirale: Die Spirale wird von der Frauenärztin oder dem Frauenarzt durch die Vagina (Scheide) und den Muttermund hindurch in die Gebärmutter eingelegt. Das ist zu jedem Zeitpunkt des Zyklus möglich, sofern sicher ist, dass Sie nicht schwanger sind. Manche Ärztinnen und Ärzte geben ein Medikament, das den Muttermund etwas weitet und das Einlegen erleichtern soll.

Lagekontrolle mit Ultraschall: Nach dem Einlegen kontrolliert die Ärztin oder der Arzt per Ultraschall den korrekten Sitz der Spirale. Weitere Kontrollen werden nach der folgenden Monatsblutung und dann mindestens einmal im Jahr empfohlen.

Eigene Kontrolle: Um zu prüfen, ob die Spirale noch richtig sitzt, können Sie auch selbst die Rückholfäden der Spirale ertasten. Sie reichen etwa zwei Zentimeter aus dem Muttermund in die Vagina hinein. Ein guter Zeitpunkt dafür ist jeden Monat nach der Blutung. Da sich der Muttermund tief in der Vagina befindet, lassen sich die Fädchen aber nicht immer leicht fühlen.

Obwohl beide Spiralen auf ähnliche Weise verhüten, beruht die Wirkung der Hormonspirale vor allem auf einem Hormon, während die Kupferspirale hormonfrei ist und stattdessen Kupfer-Ionen freisetzt. Bei Frauen mit einer Hormonspiralen werden die Blutungen meist kürzer und schwächer oder bleiben sogar ganz aus. Wie bei allen hormonellen Verhütungsmitteln, können darüber hinaus Nebenwirkungen auftreten. Bei Kupferspiralen werden die Blutungen oft stärker. Hormonspiralen können drei bis fünf Jahre, Kupferspiralen je nach Modell drei bis zehn Jahre in der Gebärmutter bleiben. Hormonspiralen sind meist teurer als Kupferspiralen.

 

Grundsätzlich ja. Nach verschiedenen Studien verrutscht die Spirale bei Nutzerinnen von Tampons nicht häufiger als bei Frauen, die Binden benutzten. Bei der Verwendung von Menstruationstassen sind die Ergebnisse weniger klar. Einige Hersteller von Spiralen empfehlen, lieber Binden zu benutzen oder den Tampon bzw. die Menstruationstasse vorsichtig zu wechseln, um nicht versehentlich an den Rückholfädchen der Spirale zu ziehen.

Sollten Sie Sorge haben, dass Ihre Spirale verrutscht ist, können Sie selbst den Faden ertasten oder Ihre Ärztin bzw. Ihren Arzt bitten, den Sitz der Spirale zu prüfen.

Sollten Sie den Verdacht haben, trotz Spirale schwanger zu sein, lassen Sie sich umgehend ärztlich untersuchen. In sehr seltenen Fällen kann es passieren, dass eine Frau trotz Spirale schwanger wird, etwa wenn die Spirale unbemerkt verrutscht ist und nicht mehr richtig wirken konnte. Es kann passieren, dass sich ein Embryo falsch einnistet und eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft besteht. Wenn sich der Embryo normal in der Gebärmutter eingenistet hat, ist es möglich, die Schwangerschaft auszutragen. Die Spirale wird dann, wenn möglich, entfernt. Letzteres gilt auch im Fall eines Schwangerschaftsabbruchs.

Kupferspirale in der Gebärmutter. Zwei Rückholfädchen schauen ca. 2 cm aus dem Muttermund heraus. Damit entfernt die Ärztin oder der Arzt die Spirale später wieder.

Ist das Einsetzen einer Spirale schmerzhaft?

Ob das Einsetzen der Spirale schmerzhaft ist, kann von verschiedenen Faktoren abhängen, etwa der Beschaffenheit des Muttermundes, ob die Frau einmal ein Kind geboren hat und auch von der Erfahrung der Ärztin oder des Arztes. Deshalb wird das Einsetzen der Spirale manchmal als sehr schmerzhaft und manchmal als schmerzlos empfunden. Wichtig zu wissen: Das Einsetzen dauert nur kurz und der Schmerz klingt meist schnell ab.

In jedem Fall ist es möglich, vorbeugend ein Schmerzmittel zu nehmen oder die Spirale unter örtlicher Betäubung einzusetzen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.

Nach dem Einlegen können Beschwerden wie bei Menstruationsschmerzen auftreten, die aber nach einiger Zeit abklingen. Halten sie an, müssen sie ärztlich abgeklärt werden.

Wie wird die Kupferspirale entfernt oder gewechselt?

Eine Spirale sollte von einer Frauenärztin oder einem Frauenarzt entfernt oder gewechselt werden. Dabei wird ein Spekulum in die Vagina eingeführt, damit der Muttermund und die Rückholfädchen der Spirale gut zu sehen sind. Im Allgemeinen genügt ein leichter Zug an den Fäden, und die biegsame Spirale gleitet aus der Gebärmutterhöhle heraus. Das kann mit leichten, schnell vorübergehenden Schmerzen verbunden sein.

Nach dem Entfernen der Kupferspirale können Sie im Prinzip sofort schwanger werden.

Wie sicher ist die Kupferspirale?

Die Kupferspirale ist sofort nach dem Einsetzen wirksam. Je nach Modell können Kupferspiralen drei bis zehn Jahre in der Gebärmutter bleiben und behalten auch mindestens so lange ihre Verhütungssicherheit. Statistisch werden von 1000 Frauen, die ein Jahr lang mit der Kupferspirale verhüten, 1 bis 10 schwanger.

Wie sicher eine Spirale wirkt, hängt unter anderem von ihrem Kupfergehalt ab. Spiralen-Modelle mit einem höheren Kupfergehalt und insbesondere Modelle mit Kupferbändern auf den Seitenarmen gelten als besonders sicher.

Was kann die Verhütungssicherheit der Spirale gefährden?

Vor allem in den ersten drei Monaten nach dem Einsetzen der Spirale kann es vorkommen, dass sie verrutscht oder ausgestoßen wird. Das passiert bei etwa 50 von 1000 Frauen. Da die Spirale dann nicht mehr zuverlässig wirkt, ist es wichtig, regelmäßig ihren korrekten Sitz prüfen zu lassen oder anhand der Rückholfädchen selbst zu kontrollieren. Gehen Sie außerdem bei Schmerzen außerhalb der Monatsblutung unbedingt zu einer Ärztin oder einem Arzt, da sie auch ein Hinweis sein können, dass die Spirale verrutscht ist.

Mögliche Probleme beim oder nach dem Einlegen einer Kupferspirale

  • Bei etwa 2 von 1000 Frauen wird bei der Einlage der Spirale die Gebärmutterwand verletzt, was meist sofort bemerkt und ohne Probleme versorgt werden kann. Nur sehr selten führt es zu weiteren Komplikationen. Das Risiko einer Verletzung der Gebärmutterwand ist möglicherweise erhöht, wenn die Hormonspirale in den ersten Wochen nach der Geburt eingesetzt wird. Bei stillenden Frauen ist das Risiko speziell erhöht. Bei etwa 12 von 1000 Frauen kommt es dazu. Sicherheitshalber sollte die Spirale deshalb frühestens sechs Wochen nach der Geburt eingelegt werden. Auch eine ungewöhnliche Lage der Gebärmutter kann das Risiko einer Verletzung erhöhen.
  • Vor allem in den ersten Wochen nach dem Einlegen der Spirale ist das Risiko einer Infektion in der Gebärmutter oder den Eileitern leicht erhöht (bei 5 von 1000 Frauen).
  • Dies gilt besonders für Frauen, die eine sexuell übertragbare Infektion haben, z. B. Chlamydien oder Gonorrhoe (Tripper). Bei Verdacht auf eine solche Infektion wird deshalb empfohlen, vor der Einlage der Spirale einen entsprechenden Test durchführen zu lassen und im gegebenen Fall zuerst die Infektion behandeln zu lassen. Ist die Einlage einer Kupferspirale dringend (weil sonst eine ungewollte Schwangerschaft droht), kann die Ärztin oder der Arzt entscheiden, ob auch beides gleichzeitig stattfinden kann.

Vorteile der Kupferspirale

  • Die Kupferspirale ist eine langfristige Verhütungsmethode ohne Hormone.
  • Frauen, die eine Kupferspirale verwenden, haben weiterhin ihren natürlichen Menstruationszyklus.
  • Die Kupferspirale wirkt örtlich in der Gebärmutter, es treten keine hormonbedingten Nebenwirkungen auf.
  • Für die Zeit, in der die Spirale in der Gebärmutter liegt, müssen Sie sich nicht mehr um die Verhütung kümmern.

Nachteile der Kupferspirale

  • Die Kupferspirale verstärkt bei den meisten Frauen die Menstruation (Monatsblutung), manchmal auch die Menstruationsschmerzen, vor allem in den ersten Monaten. Wenn Sie ohnehin schon starke Blutungen und und/oder unter starken Regelschmerzen leiden, ist die Kupferspirale für Sie weniger geeignet. 
  • In den ersten Monaten nach dem Einlegen können Zwischenblutungen auftreten. Danach verschwinden sie meist wieder. 
  • Bei manchen körperlichen Beeinträchtigungen sind vaginale Untersuchungen schwierig oder unmöglich. Dann kommt die Spirale als Verhütungsmethode nicht infrage.
  • Fehlbildungen der Gebärmutter oder Erkrankungen, bei denen die Form der Gebärmutterhöhle verändert ist (z. B. Myome), können dazu führen, dass die Einlage einer Spirale nicht möglich ist.

Was kostet eine Kupferspirale?

Die Kupferspirale kostet je nach Modell zwischen 120 und 300 Euro. Der Preis gilt für Beratung, Untersuchung und das Einlegen der Spirale. Die erste Lagekontrolle mit Ultraschall unmittelbar nach dem Einsetzen des Kupferballs bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen. Weitere empfohlene Ultraschall-Untersuchungen zur Kontrolle der korrekten Lage müssen selbst bezahlt werden und kosten je nach Praxis 20 bis 40 Euro.

Informationen zu einer möglichen Übernahme der Kosten für eine Spirale durch die gesetzliche Krankenkasse erhalten Sie im Text „Rezeptpflicht und Kostenübernahme bei Verhütungsmitteln“.

Privat versicherte Frauen erkundigen sich am besten bei ihrer Krankenkasse, welche Kosten sie übernimmt.

Stand: 27.06.2023