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Sauna, Bad und Sonne

Wer gern ab und zu eine kleine Schwitzkur macht, muss in der Schwangerschaft nicht darauf verzichten. Der eigene Körper wird rechtzeitig signalisieren, wenn es zu viel wird. Beim Sonnenbaden ist allerdings Vorsicht angebracht.

© STOCK4B-RF / via Getty Images

Wer das Saunieren gut verträgt, kann es auch in der Schwangerschaft genießen. Schwangere sollten dabei aber auf ihren Kreislauf achten, denn er ist durch Hormonumstellungen und das Gewicht des Ungeborenen stärker belastet als sonst. Vor allem wenn man nur gelegentlich in die Sauna geht und die Hitze nicht gewohnt ist, ist es besser, auf den unteren Bänken Platz zu nehmen, wo es nicht so heiß ist. Saunazentren haben meist neben den 90°C-Saunen auch Räume mit Temperaturen von 50 bis 60 Grad, die für Schwangere verträglicher sind.

Etwas Vorsicht ist auch bei Dampfbädern nötig: Sie sind zwar weniger heiß als Saunakabinen; durch die hohe Luftfeuchtigkeit belastet ein Dampfbad den Kreislauf jedoch stärker als die trockene Hitze der Sauna.

Nach der Sauna oder dem Dampfbad ist es wichtig, viel zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen auszugleichen.

Auf die Signale des Körpers achten

Allzu große Hitze ist nicht nur für den Kreislauf schädlich: Steigt die Körperkerntemperatur zu stark an, kann das dem Kind schaden. Denn das Ungeborene ist noch nicht fähig, die Körpertemperatur selbst zu regulieren. Aus diesem Grund  sollte auch bei einem Vollbad die Wassertemperatur nicht über 39 Grad liegen. Allerdings sind die meisten Schwangeren ohnehin sehr temperaturempfindlich und merken schnell, wann ihnen die Hitze zu viel wird. Wer auf die Signale des Körpers achtet und zu hohe Temperaturen meidet, ist auf der sicheren Seite.

UV-Strahlen: Vorsicht in der Schwangerschaft

Viele Menschen gehen regelmäßig ins Solarium. Grundsätzlich erhöht aber jedes Sonnenbad – ob unter freiem Himmel oder im Sonnenstudio – das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Je früher und häufiger ein Mensch intensiver UV-Bestrahlung ausgesetzt war, desto höher ist sein Hautkrebsrisiko. Für Jugendliche unter 18 Jahren sind Solariumsbesuche deshalb verboten. Menschen mit heller Haut oder vielen Pigmentmalen sollten besonders vorsichtig sein. Auch wenn man schon viele Sonnenbrände gehabt hat oder es in der Familie schon Hautkrebsfälle gab, ist das persönliche Risiko erhöht.

In der Schwangerschaft reagiert die Haut durch den Einfluss von Hormonen noch empfindlicher auf ultraviolette Strahlen. Bei Schwangeren treten häufiger Hautreizungen, Sonnenallergien oder Pigmentflecken auf, besonders im Gesicht und im Bereich von Leberflecken und Brustwarzen.

Bisher gibt es keine wissenschaftlichen Studien darüber, ob und in welcher Dosis die UV-Strahlen für das Ungeborene gefährlich werden können. Es gibt aber Vermutungen, dass UV-Strahlung zum Abbau von Folsäure beiträgt. Folsäure ist besonders in den ersten Wochen der Schwangerschaft für die Entwicklung von Rückenmark, Gehirn und Nervenzellen des Embryos und für die Blutbildung der Mutter wichtig. Bis die Forschung gesicherte Kenntnisse hat, ist es vernünftiger, auf den Solariumsbesuch zumindest in der Frühschwangerschaft zu verzichten.

Eine ärztliche Beratung vor der Nutzung eines Solariums ist in jedem Fall sinnvoll.

Wer nicht auf den Solariumsbesuch verzichten will, sollte bei der Wahl des Sonnenstudios darauf achten, dass eine qualifizierte Beratung angeboten und der Besonnungsplan auf die Schwangerschaft abgestimmt wird. Da nicht alle Sonnenstudiobetreiber die neuen rechtlichen Regelungen beachten, weist das Bundesamt für Strahlensicherung (BfS) auf seinen Solarium-Check hin. Er ermöglicht eine Bewertung der Qualität des jeweiligen Sonnenstudios.

Stand: 12.07.2016
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