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Lexikon

Eine Zangengeburt ist ein geburtshilflicher Eingriff, der durchgeführt werden kann, wenn die Geburt ins Stocken gerät, obwohl sie schon sehr weit fortgeschritten ist, und Mutter und Kind gefährdet sind. Bei dem Eingriff wird das Kind mithilfe einer Geburtszange (Forceps), die in die Scheide eingeführt und um den Kopf des Kindes gelegt wird, vorsichtig aus dem Geburtsweg herausgezogen.

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Einige Tage oder Stunden vor Geburtsbeginn beginnen Muttermund und Gebärmutterhals, sich langsam zu öffnen. Dabei löst sich der Schleimpfropf, der in der Schwangerschaft den Muttermund verschließt, und wird als flüssiger oder zäher Schleim abgegeben. Dieser Vorgang wird als Zeichnen bezeichnet. Beim Lösen des Schleimpfropfes reißen oft kleine Gefäße am Muttermund mit ein und es kommt zu einer geringen Blutung, der sogenannten Zeichenblutung.

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  • Geburtsphasen

Der Gebärmutterhals (Zervix) ist der untere, schmalere Teil der Gebärmutter. Die Engstelle, an der der Gebärmutterkörper in den Gebärmutterhals übergeht, wird als innerer Muttermund bezeichnet. Mit seinem unteren Ende (Portio vaginalis) mündet der Gebärmutterhals in die Scheide ein. Seine äußere Öffnung ist der äußere Muttermund.

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Eine Zervix-Cerclage ist die Umschlingung des Gebärmutterhalses mit einem Band, um ihn zu verschließen, oder der Verschluss des Muttermundes durch zwei versetzte Nähte. Die Cerclage wird angewandt, wenn sich der Muttermund zu früh öffnet beziehungsweise eine Gebärmutterhalsschwäche (Zervix-Insuffizienz) vorliegt.

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Zervix-Insuffizienz ist die medizinische Bezeichnung für Gebärmutterhalsschwäche. Im Verlauf der Schwangerschaft verkürzt und verbreitert sich der obere Teil des Gebärmutterhalses durch das Gewicht des Kindes. Eine Gebärmutterhalsschwäche liegt vor, wenn sich der Gebärmutterhals auf weniger als drei Zentimeter verkürzt hat. Sein Gewebe ist dann meist sehr weich und seine Schließkraft herabgesetzt. Oft wölbt sich die Fruchtblase in den inneren Muttermund vor und der äußere Muttermund ist geöffnet. Eine Behandlung ist erforderlich, sonst besteht die Gefahr einer Fehl- oder Frühgeburt.

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Zervixdystokie ist der medizinische Begriff für einen gestörten Geburtsverlauf (Dystokie), weil sich der Muttermund (Zervix) nicht ausreichend öffnet. Eine Zervixdystokie kann zu einem Wehensturm und Geburtsverzögerungen bis hin zum Geburtsstillstand führen.

Der Zervixschleim ist eine Flüssigkeit, die von den Drüsen im Gebärmutterhals abgesondert wird. Er schützt die Gebärmutter vor dem Eindringen von Keimen. Die Beschaffenheit des Zervixschleims verändert sich im Laufe des Menstruationszyklus: Während der fruchtbaren Tage verflüssigt er sich, wird klar und „spinnbar“ wie Eiweiß, damit Samenzellen hindurchgelangen können. An den unfruchtbaren Tagen ist er weißlich-trüb, zäh und undurchlässig.

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Als Zeugung wird der Vorgang der Befruchtung einer weiblichen Eizelle durch eine männliche Samenzelle bezeichnet. Im weiteren Sinne wird als Zeugung auch der Geschlechtsverkehr bezeichnet, der zu einer Schwangerschaft führt.

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Die Zona pellucida, auch Glashaut genannt, umgibt die Eizelle als schützende Hülle. Sie ist reich an Eiweißen (Proteinen), die die Eizelle ernähren und für verschiedene biochemische Prozesse beim Befruchtungsvorgang wichtig sind.

Mit dem Begriff Zotten sind in der Gynäkologie und Geburtshilfe die Chorionzotten gemeint. Diese Ausstülpungen der Keimblasenhülle (des Chorions) wachsen in die Gebärmutterwand ein und bilden mit ihr den Mutterkuchen (Plazenta).

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Chorion ist die medizinische Bezeichnung für Zottenhaut. Zusammen mit der inneren Eihaut (Amnion) bildet das Chorion die Fruchtblase, die den Embryo in der Gebärmutter bis zur Geburt umgibt. Nach der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter wächst ein Teil der Zellen, die den sich entwickelnden Embryo umgeben, die Chorionzotten, in die Gebärmutterschleimhaut ein. Daraus entwickelt sich der Mutterkuchen (Plazenta). 

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Diabetes mellitus ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Störungen des Stoffwechsels, die mit einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) einhergehen. Nach Schätzungen sind rund sechs Prozent der Bevölkerung in Deutschland von Diabetes betroffen. Die meisten, etwa 90 Prozent, haben einen Diabetes Typ 2, rund zehn Prozent sind an Diabetes Typ 1 erkrankt. Von den betroffenen Schwangeren haben die meisten Diabetes Typ 1.

Bei Diabetes mellitus ist der Zuckerstoffwechsel gestört. Der Magen-Darm-Trakt spaltet die in Kohlehydraten enthaltenen Zuckermoleküle auf, wodurch sie ins Blut aufgenommen werden. Das in der Bauchspeicheldrüse produzierte Hormon Insulin regelt dann den Transport des Blutzuckers in die Körperzellen und versorgt sie so mit Energie. Kann der Körper kein Insulin produzieren (Typ 1) oder es nicht ausreichend nutzen (Typ 2), gelangt der Blutzucker nicht oder nicht ausreichend in die Zellen. Erste Krankheitssymptome sind sehr starker Durst, große Harnmengen, auffälliger Gewichtsverlust und/oder geschwächte Abwehrkräfte. Wird die Erkrankung zu spät entdeckt, können schwere Schäden an den inneren Organen entstehen.

Es gibt drei Formen der Erkrankung:

  • Typ-1-Diabetes: Bei diesem Diabetestyp sind die für die Insulinproduktion zuständigen Langerhans-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört. Sie kann deshalb kein Insulin produzieren.
  • Typ-2-Diabetes: Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung können die Entstehung vonTyp-2-Diabetes begünstigen. Häufig entwickeln sich weitere Risikofaktoren wie z. B. chronischer Bluthochdruck und/oder Gefäßerkrankungen.
  • Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes): Der erhöhte Blutzuckerspiegel tritt erstmals während der Schwangerschaft auf und verschwindet danach meist wieder.

Kinder von Müttern bzw. Eltern mit Diabetes Typ 1 haben ein erhöhtes Risiko, diesen Diabetestyp ebenfalls zu entwickeln.



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Der Zweittrimester-Bluttest ist eine pränataldiagnostische Untersuchung, die Aufschluss über das Risiko für eine Erkrankung oder Behinderung des Ungeborenen geben soll. Der Test untersucht im Blut der Schwangeren unter anderem die Hormone HCG und Östriol sowie das Alpha-Fetoprotein (AFP).

Die im Blut gemessenen Hormon- und Eiweißwerte werden zusammen mit Faktoren wie Alter und Gewicht der Schwangeren sowie der Schwangerschaftsdauer ausgewertet. Damit kann abgeschätzt werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Chromosomen-Auffälligkeiten oder Fehlbildungen ist, zum Beispiel für das Down-Syndrom oder einen Neuralrohrdefekt. Der Zweittrimester-Bluttest wird zwischen der 15. und 20. Schwangerschaftswoche vorgenommen und ist eine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL), die privat bezahlt werden muss.

Zwillinge sind zwei Kinder, die sich im Mutterleib gleichzeitig entwickeln und kurz hintereinander geboren werden. Eineiige Zwillinge gehen aus der Befruchtung einer einzigen Eizelle hervor, die sich in zwei gleiche Embryonalanlagen teilt. Zweieiige Zwillinge entwickeln sich dagegen aus zwei in etwa gleichzeitig befruchteten Eizellen.

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Zyklus ist eine Kurzbezeichnung für Menstruationszyklus, den periodisch wiederkehrenden Ablauf der weiblichen Fortpflanzungsfunktion. Gewöhnlich dauert der hormonell gesteuerte „Monatszyklus“ zwischen 25 und 32 Tagen. Jede Frau hat ihren individuellen Rhythmus, der auch schwanken kann. In der ersten Zyklushälfte sorgt das im Eierstock gebildete Hormon Östrogen dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Gleichzeitig reift im Eierstock eine befruchtungsfähige Eizelle heran.

Meist kommt es ungefähr 10 bis 14 Tage vor der nächsten Regelblutung zum Eisprung. Danach wandert die Eizelle durch den Eileiter in die Gebärmutter. Maximal 24 Stunden nach dem Eisprung ist die Eizelle befruchtungsfähig. Bleibt die Befruchtung aus, wird die Schleimhaut abgebaut, abgestoßen und die Monatsblutung (Menstruation) setzt ein. Damit ist ein Zyklus abgeschlossen und ein neuer beginnt.

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Synonyme: Menstruationszyklus

Unter Zyklusmonitoring versteht man die Beobachtung des natürlichen Menstruationszyklus der Frau durch medizinische Verfahren wie Ultraschall- und Blutuntersuchungen.

Zytomegalie ist eine weit verbreitete, aber recht unbekannte Virusinfektion. Das Zytomegalie-Virus gehört zur Gruppe der Herpesviren und wird über Körperflüssigkeiten übertragen. Bei gesunden Menschen verläuft die Krankheit meist harmlos wie eine Erkältung und bleibt deshalb oft unbemerkt.

Eine Erstinfektion bei einer Schwangeren ist selten, ebenso eine Übertragung des Virus auf das Ungeborene. Dennoch besteht für infizierte Kinder ein geringes Risiko für schwere Entwicklungsstörungen. Wichtig ist deshalb, durch Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen einer Ansteckung vorzubeugen.


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