Fragen rund um die Schwangerschaft?
Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden ...

Befruchtung und Einnistung (1. bis 4. Schwangerschaftswoche)

Wenn eine Eizelle befruchtet wird, wandert sie in die Gebärmutter und nistet sich dort ein. Schnell teilt sie sich in immer mehr Zellen. Die Plazenta entwickelt sich und der Embryo wächst heran.

Als Beginn der Schwangerschaft wird in den Mutterpass der erste Tag der letzten Menstruation eingetragen. Weil jedoch die Befruchtung meist erst etwa zwei Wochen später stattgefunden hat, liegt das Alter des sich entwickelnden Kindes stets zwei Wochen hinter der angegebenen Schwangerschaftswoche zurück. 

Alle Angaben zu Größe, Gewicht und Entwicklung des ungeborenen Kindes sind Durchschnittswerte, von denen es zum Teil deutliche, aber normale Abweichungen gibt.

Der Eisprung

In den Eierstöcken sind seit der letzten Monatsblutung in mehreren Eibläschen (Follikeln) weibliche Eizellen herangereift. Etwa 10 bis 14 Tage vor der nächsten Monatsblutung kommt es in der Regel bei einer der Eizellen zum Eisprung. Das Eibläschen platzt und gibt die Eizelle frei. Sie wird vom trichterförmigen und beweglichen Ende des Eileiters aufgefangen. Muskelbewegungen und feine Härchen transportieren die Eizelle dann im Eileiter langsam weiter.

Das Ei wird befruchtet

Innerhalb der nächsten 24 Stunden kann das Ei im Eileiter befruchtet werden. Dazu muss eine männliche Samenzelle ihr Ziel erreichen und mit der Eizelle verschmelzen. Bei der Befruchtung werden die Erbinformationen der weiblichen Eizelle und der männlichen Samenzelle neu kombiniert – zum Bauplan für einen neuen Menschen. Das männliche Geschlechts-Chromosom legt fest, ob sich ein Mädchen oder ein Junge entwickeln wird.

Kommt es nicht zur Befruchtung, löst sich die Eizelle auf, und am Ende des Zyklus setzt die Periode ein.

Das Ei nistet sich ein

Nach der Befruchtung wandert die Eizelle innerhalb der nächsten vier bis fünf Tage durch den Eileiter in die Gebärmutter. Dabei teilt sie sich mehrfach. Wenn sie die Gebärmutter erreicht hat, nistet sie sich dort in der aufgelockerten Gebärmutterschleimhaut ein. Damit ist die eigentliche Empfängnis abgeschlossen.

Die Versorgung wird gesichert

Die nächste Woche verbringt der Embryo damit, „Wurzeln zu schlagen“. Ein Teil der Zellen entwickelt sich zum eigentlichen Embryo, ein anderer Teil spezialisiert sich auf seine Versorgung: Der Mutterkuchen (Plazenta) beginnt sich zu entwickeln und verankert sich in der Gebärmutterschleimhaut. Im Austausch mit dem mütterlichen Blut übernimmt die Plazenta später die Versorgung des ungeborenen Kindes mit Sauerstoff und Nährstoffen. Aus weiteren Zellen entstehen die Fruchtblase und das Fruchtwasser.

Am Ende des ersten Schwangerschaftsmonats, also etwa zwei Wochen nach der Befruchtung, ist der Embryo noch winzig klein und kaum größer als ein Nadelstich in einem Blatt Papier.

Bei kleineren Unfällen wie leichten Stößen oder Stürzen bietet die Gebärmutter genügend Schutz. Die mit Flüssigkeit gefüllte Fruchtblase besteht aus mehreren Zellschichten. Zusammen sind sie so robust, dass sie selbst unter großem Druck von außen nicht reißen. Zudem schwimmt das Ungeborene im Fruchtwasser, sodass es durch Stöße und Erschütterungen zwar in Bewegung gerät, sich aber in der Regel nicht verletzen kann. Wenden Sie sich aber bei Schmerzen oder Blutungen unbedingt an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt.

1. bis 4. Woche
Stand: 12.05.2016