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Abpumpen

Das Ausstreichen oder Abpumpen von Muttermilch ist eine gute Möglichkeit, Ihr Baby zu füttern, wenn Sie für eine gewisse Zeit nicht stillen können oder einzelne Stillmahlzeiten ersetzen wollen. So kann es zum Beispiel sein, dass ein krankes oder zu früh geborenes Baby noch nicht kräftig genug ist, um an der Brust zu trinken. Auch wenn Frauen wieder in den Beruf einsteigen oder einfach wieder etwas mehr Freiraum haben wollen, können sie mithilfe des Abpumpens ihr Kind weiterhin mit eigener Milch versorgen. 

Die Milch kann durch Ausstreichen der Brust oder mithilfe einer Milchpumpe gewonnen werden. Für das Ausstreichen wird lediglich ein Auffanggefäß benötigt. Das Ausstreichen kann man selbst ausprobieren oder es sich von einer Hebamme oder Laktationsberaterin zeigen lassen.

Milchpumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Für welche Pumpe man sich entscheidet, hängt von den persönlichen Vorlieben ab, aber auch davon, wie oft und wie viel Milch benötigt wird. Soll nur gelegentlich etwas Milch abgepumpt werden, genügt eine einfache Handpumpe. Braucht das Baby regelmäßig Milch, etwa weil es frühgeboren oder krank ist, kann eine elektrische Pumpe sinnvoll sein. Eventuell ist ein Doppel-Pumpset von Vorteil, mit dem an beiden Brüsten gleichzeitig abgepumpt werden kann. Elektrische Milchpumpen können in der Apotheke, bei Hebammen oder in Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse, wenn Sie über eine ärztliche Verordnung verfügen.

An das Abpumpen müssen sich die meisten Frauen erst gewöhnen. Manche empfinden es als eher unangenehm, und manchmal dauert es eine Weile, bis es gut klappt. Schmerzen sollten Sie dabei aber auf keinen Fall haben. Oft fließt die Milch besser, wenn das Baby nah am Körper ist oder Sie ein Foto von ihm betrachten. Hilfreich ist auch, die Brust vor dem Abpumpen mit einem warmen Tuch zu erwärmen oder sie leicht in Richtung Brustwarze auszustreichen. In einer entspannten Situation fließt die Milch ebenfalls leichter.

Abgepumpte Milch hält sich in geschlossenen Fläschchen oder speziellen Muttermilchbeuteln ohne Kühlung sechs bis acht Stunden, im Kühlschrank bei unter +5° Celsius (Temperatur überprüfen!) maximal drei Tage. Sie lässt sich auch portionsweise einfrieren. Bei -18° bis -22° Celsius hält sie sich maximal sechs Monate. Nach dem Auftauen sollte die Milch im Kühlschrank bei einer Temperatur unter +5° aufbewahrt und innerhalb von 24 Stunden aufgebraucht werden. Vor dem Gebrauch wird sie unter fließendem warmem Wasser oder in einem Flaschenwärmer mit Warmluft schonend erwärmt (maximal 37°) oder bei Raumtemperatur gefüttert. Die Mikrowelle eignet sich nicht dazu, die Muttermilch zu erwärmen.

Beim Umgang mit Muttermilch ist Hygiene wichtig. Dazu gehört, die Pumpe und die Babyflaschen zu desinfizieren, auszukochen oder mit Dampf keimfrei zu halten und sich vor dem Abpumpen die Hände zu waschen.

Stand: 06.01.2016