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Stillen und Alkohol

In der Stillzeit sollten Mütter am besten ganz auf Alkohol verzichten. Denn ein Teil des Alkohols geht aus dem Blut der Mutter in die Muttermilch und damit auch in den Körper des Kindes über. Bis heute lässt sich kein Grenzwert für Alkohol festlegen, der für ein Neugeborenes ungefährlich wäre. Daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch geringe Mengen Alkohol in der Muttermilch einem Baby schaden können.

Klar erwiesen sind dagegen die Auswirkungen des Alkohols auf die Milchbildung. Mütter, die mehrmals pro Woche Alkohol trinken, bilden deutlich weniger Milch. Sie haben außerdem häufiger wunde Brustwarzen und Milchstau-Beschwerden. Auch auf das Schlafverhalten des Babys hat es Auswirkungen, wenn die stillende Mutter Alkohol trinkt. Es hat größere Schwierigkeiten, zu einem erholsamen Schlaf-Wach-Rhythmus zu finden.

Früher nahm man an, ein Glas Sekt oder Bier in der Stillzeit würde den Milchfluss verbessern. Zwar ist es denkbar, dass Alkohol entspannen und dadurch den Milchfluss erhöhen kann, allerdings um den Preis einer möglicherweise schädlichen Wirkung des Alkohols auf das Baby. Inzwischen weiß man, dass sich die Milchbildung nach dem Genuss von alkoholfreiem Malzbier häufig verbessert, was vermutlich auf eine bestimmte Kohlenhydrat-Verbindung in der verarbeiteten Gerste zurückgeht. Deshalb ist Malzbier für stillende Frauen in jedem Fall die bessere Alternative.

Manchmal fällt es jedoch schwer, ganz auf Alkohol zu verzichten. Deshalb raten die Nationale Stillkommission und das Bundesinstitut für Risikobewertung dazu, folgende Hinweise zu beachten:

  • Möchte eine Mutter in der Stillzeit ausnahmsweise ein Glas Wein, Sekt oder Bier trinken, sollte sie das Baby möglichst unmittelbar vorher stillen, damit bis zur nächsten Stillmahlzeit möglichst viel Zeit vergeht.
  • Hat sie ein alkoholisches Getränk zu sich genommen, sollte sie mindestens eine, besser zwei Stunden lang nicht stillen.
  • Haben Eltern Alkohol getrunken, ist es besser, das Baby nicht im Elternbett schlafen zu lassen. Unter Alkoholeinfluss können sie die Signale ihres Babys nicht mehr so gut wahrnehmen.
Stand: 06.01.2016