Weinen und Schreien
Bei Säuglingen sind Weinen und Schreien ganz normal. Am Anfang ihres Lebens haben sie keine anderen Möglichkeiten, um ihre Bedürfnisse zu äußern. Macht ein Baby die Erfahrung, dass seine Umgebung darauf mit Fürsorge reagiert, entsteht bei ihm Vertrauen. Bald entwickelt es neben Weinen und Schreien eine Vielfalt von Tönen wie Glucksen und Quietschen.
Wie oft schreien und weinen Babys?
In den ersten Wochen und Monaten schreien Babys viel und lassen sich manchmal nur schwer trösten. Es braucht Zeit, bis sie in einen neuen Rhythmus zwischen Schlafen und Wachsein finden. Bald werden die Schreiphasen kürzer und lassen allmählich nach.
Ab dem vierten Lebensmonat wird das Schreien bei Babys meist weniger.
Was tun, wenn einem alles zu viel wird?
Vor allem durchdringendes Schreien bringt Eltern manchmal an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dann ist es gut, Menschen an der Seite zu haben, denen Sie das Kind kurz mal anvertrauen können. Freundinnen und Freunde, Großeltern oder andere nahestehenden Personen haben oft mehr Abstand und Gelassenheit. Sie können das Baby vielleicht leichter durch Wiegen, Singen oder Spazierengehen beruhigen.
Wie Sie Ihr Baby beruhigen können, zeigt Ihnen der Film „Wenn Babys schreien – über das Trösten und Beruhigen“:
Schütteln Sie niemals ihr Baby.
In ihrer Verzweiflung schütteln manche Eltern ihr Baby. Doch das kann zu einem schweren Schütteltrauma und damit zu Hirnschädigungen führen.
Manchmal ist einfach die Belastungsgrenze erreicht. Wenn nötig, holen Sie sich Unterstützung bei Ihrer Familie oder bei Freunden, Ihrer Hebamme oder bei einer speziellen Beratungsstelle wie einer Schreiambulanz.
Hilfreich kann auch ein Gespräch mit der Nachsorgehebamme, der Kinderärztin oder dem Kinderarzt sein. Mehr Informationen zum Thema Schütteltrauma und zu Hilfsangeboten in Ihrer Nähe finden Sie bei elternsein.info unter „Warum Schütteln so gefährlich ist“.
Außerdem gibt es in allen Gemeinden Frühe Hilfen, zu denen auch Familienhebammen gehören. Sie können Eltern mit besonderen Belastungen im ersten Lebensjahr unterstützen.
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG). (2024, Oktober 25). Ein lautstarkes Signal: Schreien.