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Schwangerschaft nach Krebs
Wenn Menschen in jungen Jahren an Krebs erkranken, stellt sich oft irgendwann die Frage der Familienplanung. Ist seit der Behandlung eine gewisse Zeit verstrichen, so spricht nichts gegen eine Schwangerschaft.

Wann ist ein guter Zeitpunkt für eine Schwangerschaft?
Fachleute raten aufgrund ihrer Erfahrungen dazu, nach Ende einer Krebsbehandlung etwa 2 Jahre mit einer Schwangerschaft zu warten. Der Grund dafür ist, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Rückfall bei den meisten Krebserkrankungen in den ersten Jahren nach der Behandlung am größten ist. Außerdem braucht es Zeit, sich von der Erkrankung und der Behandlung zu erholen – körperlich und psychisch.
Manchmal dauert eine Therapie viele Jahre an. Dann ist es unter Umständen nicht möglich, den Kinderwunsch bis zum Ende der Therapie aufzuschieben. Besprechen Sie in diesem Fall am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob Sie die Behandlung für eine Schwangerschaft unterbrechen können.
Manche Krebstherapien führen zu dauerhafter Unfruchtbarkeit. Dann sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber sprechen, ob es sinnvoll ist, Ei- beziehungsweise Samenzellen vor Beginn der Therapie einzufrieren (Kryokonservierung).
Besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Krebsbehandlung zur Unfruchtbarkeit führt, wird die Entnahme und Lagerung von Ei- oder Samenzellen von der Krankenkasse auf Antrag übernommen. Dann ist später eine Kinderwunschbehandlung möglich. Wichtig zu wissen ist, dass Krankenkassen die Kosten dafür nur bis zu einem bestimmten Alter übernehmen: Männer dürfen höchstens 50 Jahre alt sein, Frauen höchstens 40 Jahre. Mehr darüber erfahren Sie im Bereich Kinderwunschbehandlung
Besteht ein Risiko für das Kind?
Nicht jede Krebstherapie hat dauerhafte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit. Häufig machen sich Frauen und Männer aber Gedanken darüber, ob ihre Ei- oder Samenzellen durch die Behandlung beschädigt sein könnten. Doch Kinder von Eltern, die früher Krebs hatten, kommen genauso oft gesund zur Welt wie die anderer Paare. Fachleute begründen dies mit dem „Alles-oder-nichts-Prinzip“. Das entscheidet in den ersten Wochen darüber, ob sich eine befruchtete Eizelle weiterentwickelt: Embryonen aus geschädigten Ei- oder Samenzellen gelingt dies nicht.
Eine Ausnahme bilden Krebsarten, für die eine erbliche Veranlagung besteht. Diese kann an das Kind weitergegeben werden, so dass es später ebenfalls mit höherer Wahrscheinlichkeit an Krebs erkrankt.
Kann die Schwangerschaft einen Rückfall verursachen?
Bei manchen überstandenen Krebserkrankungen ist die Sorge groß, dass der Krebs durch die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft zurückkehren könnte – zum Beispiel bei hormonabhängig wachsendem Brustkrebs. Studien haben jedoch gezeigt: Für diese und andere Krebsarten gibt es keine Anzeichen für ein höheres Rückfallrisiko.
Sollte dennoch Krebs in der Schwangerschaft auftreten, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: Viele Operationen zur Entfernung von Tumoren können zu jedem Zeitpunkt einer Schwangerschaft durchgeführt werden. Im ersten Schwangerschaftsdrittel ist das Risiko für eine Fehlgeburt durch eine Vollnarkose etwas erhöht. Eine Chemotherapie ist im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel möglich. Im ersten Schwangerschaftsdrittel werden die Organe beim Embryo angelegt. Deshalb erhöht eine Chemotherapie in diesem Zeitraum das Risiko für eine Fehlgeburt oder Fehlbildungen. Ist eine Chemotherapie in der frühen Schwangerschaft nötig, wird daher zum Schwangerschaftsabbruch geraten. Das gilt auch für eine Strahlentherapie.
Kann ich stillen?
Wurde eine Krebstherapie vor der Schwangerschaft abgeschlossen, spricht nichts gegen das Stillen.
Erfolgte jedoch in der Schwangerschaft eine Krebstherapie, die nach der Geburt fortgesetzt werden muss, so wird vom Stillen meist abgeraten. Auf diese Weise lässt sich vermeiden, dass das Kind über die Muttermilch Wirkstoffe aufnimmt, die ihm schaden könnten.
Deutsches Krebsforschungszentrum. Krebsinformationsdienst. Kinderwunsch nach Krebs. Abgerufen am 26.03.2025
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. Onkopedia. Krebs und Schwangerschaft. Abgerufen am 26.03.2025