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Wasserpfeife und E-Zigarette: keineswegs harmlos

Vielen Menschen gelten sie als ungefährliche Alternative. Dabei werden auch bei Wasserpfeifen und beim Dampfen von E-Zigaretten schädliche Inhaltsstoffe aufgenommen. Sie schaden nicht nur dem eigenen Körper, sondern auch dem ungeborenen Baby.

Wasserpfeife (Shisha)

Oft wird behauptet, der Rauch einer Wasserpfeife werde durch das Wasser gefiltert und sei deshalb unbedenklich. Der Rauch wird jedoch lediglich abgekühlt und gelangt vollkommen ungefiltert in die Lunge. Er enthält hohe Mengen an Kohlenmonoxid, Benzol, Nikotin und Teer und andere Schadstoffe, von denen einige eindeutig krebserregend sind. Beim Wasserpfeifenrauchen werden erhebliche Mengen dieser gesundheitsschädlichen Substanzen aufgenommen, im Fall von Kohlenmonoxid sogar wesentlich mehr als beim Zigarettenrauchen.

Auch wenn auf der Verpackung „enthält 0 g Teer“ steht, bilden sich beim Verbrennungsvorgang des Wasserpfeifentabaks zum Teil erhebliche Mengen Teer und krebserregendes Benzol.

Nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) entspricht der Konsum einer Wasserpfeife pro Tag in etwa dem Konsum von zehn Zigaretten. Zu bedenken ist dabei, dass bei einer Wasserpfeife nicht nur deutlich mehr Tabak auf einmal verbrannt wird. Während man an einer Zigarette etwa zehn Mal zieht, kann man bei einer Wasserpfeife schnell auf mehr als 100 Züge kommen.

E-Zigaretten und E-Shishas

© iStock.com/Neydtstock

Enthält das verwendete Liquid einer E-Zigarette oder E-Shisha Nikotin, nimmt die Schwangere das Nikotin genauso in ihren Körper auf wie bei einer normalen Zigarette – mit denselben schädlichen Folgen für das Ungeborene: Nikotin erhöht die Gefahr von Entwicklungsstörungen der Plazenta und von Früh- und Fehlgeburten. Insgesamt haben Kinder, die in der Schwangerschaft Nikotin ausgesetzt waren, nach der Geburt häufiger Probleme mit der Atmung und erkranken öfter an Asthma und Allergien. Außer Nikotin enthält das Gemisch, das beim Dampfen eingeatmet wird, zahlreiche weitere giftige Substanzen. Dazu gehört vor allem Propylenglykol.

Propylenglykol entsteht bei E-Zigaretten und E-Shishas in besonders feinen Teilchen, die deshalb sehr tief in die Lunge vordringen, sich dort ablagern, die Zellen schädigen und Entzündungen auslösen können. In verschiedenen Studien wurden in Liquids außerdem die krebserzeugenden Stoffe Formaldehyd und Acetaldehyd sowie Blei und Nickel nachgewiesen – letzteres sogar in höherer Konzentration als in normalem Tabakrauch.

Bei den Aromen, die den Liquids zugesetzt werden, handelt es sich meist um Lebensmittelaromen. Werden sie über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen, gelten sie als unbedenklich. Eingeatmet können sie jedoch ganz andere, zum Teil noch nicht erforschte Wirkungen haben.

Besser ganz verzichten

Gegenwärtig gilt als gesichert, dass beim Verdampfen der Liquids – abgesehen von Nikotin – zwar weniger Schadstoffe aufgenommen werden als beim Verbrennen von Tabak, insgesamt auch in geringerer Dosis. Es gibt jedoch für keinen der krebserzeugenden Bestandteile des Dampfes einen wissenschaftlich anerkannten Grenzwert, bis zu dem die Aufnahme unbedenklich wäre. 

Ungeklärt ist außerdem, ob sich durch den Umstieg auf E-Zigaretten die Risiken für ungeborene Kinder verringern. Da die Inhaltsstoffe auf den Organismus des ungeborenen Kindes wirken können, sollten Schwangere nicht nur auf normale Zigaretten, sondern auch auf E-Zigaretten, E-Shishas und Wasserpfeife verzichten. 

Ob in der Stillzeit Inhaltsstoffe der Liquids von E-Shishas und E-Zigaretten in die Muttermilch übergehen und welche Folgen dies haben könnte, ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Wollen stillende Mütter auf Nummer Sicher gehen, sollten sie daher am besten nicht nur auf das Rauchen, sondern auch auf das Dampfen verzichten.

Stand: 11.09.2018