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Krankheiten und Infektionen in der Schwangerschaft: Blasenentzündung
Schwangere Frauen haben ein erhöhtes Risiko, eine Blasenentzündung zu bekommen. Ein typisches Symptom ist schmerzhaftes und häufiges Wasserlassen. Damit es zu keinen Schwangerschaftskomplikationen kommt, erhalten schwangere Frauen in der Regel ein Antibiotikum gegen die Entzündung.
Wie häufig sind Blasenentzündungen in der Schwangerschaft?
1 bis 2 Prozent der Frauen haben in der Schwangerschaft eine Blasenentzündung, die Beschwerden verursacht. Bei weiteren 4 bis 7 Prozent der Frauen lassen sich Bakterien im Urin nachweisen, ohne dass die typischen Beschwerden einer Blasenentzündung auftreten.
Was sind die Symptome einer Blasenentzündung?
Eine Blasenentzündung verursacht recht eindeutige Symptome: Die Schwangere hat ständig das Gefühl, Wasser lassen zu müssen. Beim Toilettengang kommt es zu brennenden Schmerzen, und meist fließt nur wenig Urin ab. Im Urin selbst kann Blut zu sehen sein oder der Urin ist durch das Blut rötlich verfärbt. Oft hat die Schwangere auch unabhängig vom Toilettengang Schmerzen im Unterleib.
Manchmal steigt die Blasenentzündung zu den Nieren auf, so dass sich auch diese entzünden (Pyelonephritis). Dann hat die Schwangere meist hohes Fieber und Schmerzen in der Nierengegend. Bei einer Nierenbeckenentzündung ist das Risiko für eine Frühgeburt um rund 3 Prozent erhöht.
Warum ist eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft gefährlich?
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Blasenentzündung das Risiko für Präeklampsie, ein niedriges Geburtsgewicht oder eine Frühgeburt erhöht. Sicher ist das aber nicht.
Wie erkranke ich an einer Blasenentzündung und wie kann ich mich schützen?
Bei schwangeren Frauen ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, an einer Blasenentzündung zu erkranken. Das liegt unter anderem daran, dass der Urin von Schwangeren dünner ist und weniger Stoffe enthält, die vor Bakterien schützen. Bakterien haben es so leichter, die Harnwege zu besiedeln.
Manche Frauen erkranken in der Schwangerschaft immer wieder an einer Blasenentzündung. Dann kann es helfen, viel zu trinken und entsprechend die Blase häufig zu entleeren, um die Harnwege gut durchzuspülen. Auch Sex kann ein Auslöser für Blasenentzündungen sein, weil dabei vermehrt Bakterien in die Vagina gelangen. Dann sollten Sie am besten direkt nach dem Sex auf die Toilette gehen, um die Bakterien mit dem Urin auszuschwemmen. Es kann sein, dass die Ärztin oder der Arzt in diesem Fall vorschlägt, vor dem Sex vorsorglich ein Antibiotikum einzunehmen. Vielleicht wird der Schwangeren auch ein Medikament empfohlen, das die Immunabwehr der Harnwege stärkt.
Wie wird eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft behandelt?
Schwangere mit Blasenentzündung erhalten so gut wie immer ein Antibiotikum. Das gilt auch, wenn die Bakterien gar keine Beschwerden verursachen (asymptomatische Bakteriurie). So soll verhindert werden, dass die Bakterien der Gesundheit von Baby oder Mutter schaden oder aus einer einfachen Blasenentzündung eine Nierenbeckenentzündung wird.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft wird mit einem Antibiotikum behandelt. Die Behandlung wird empfohlen, um Mutter und Kind vor Schwangerschaftskomplikationen zu schützen.
- Haben Sie wiederholt Blasenentzündungen? Dann kann es helfen, viel zu trinken und direkt nach dem Sex Wasser zu lassen.
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