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Kaiserschnitt: Das Frühwochenbett

Ein Kaiserschnitt hat oft Folgen für die körperlichen und seelischen Prozesse im Wochenbett. Einiges kann nach einer Schnittentbindung anders verlaufen als nach einer „normalen“ Geburt: Dazu gehören der Stillbeginn, die Rückbildung, die Wundheilung, die Verarbeitung des Geburtserlebnisses sowie der Beziehungsaufbau zum Kind.

In vielen Krankenhäusern kann die Mutter ihr Baby nach einem Kaiserschnitt sofort in den Arm nehmen, noch während die Operationswunde versorgt wird. Die frühe Kontaktaufnahme und Nähe von Mutter und Kind tut nicht nur beiden gut, sondern kann der Frau gerade nach einem Kaiserschnitt auch helfen, das Geburtserlebnis zu verarbeiten. Viele Neugeborene suchen und finden jetzt schon die mütterliche Brust.

Mit Kaiserschnitt geborene Kinder haben anfangs häufiger als auf natürlichem Weg geborene Kinder Anpassungsschwierigkeiten, wie zum Beispiel Atemprobleme. Einige Kinder müssen auf der Frühgeborenen- oder Intensivstation versorgt werden. Auch dann ist es wichtig, dass Mutter und Kind so bald wie möglich zusammen sein können.

Sind Mutter und Kind wohlauf, werden sie in den meisten Krankenhäusern nach der Operation in den Kreißsaal verlegt. Dort übernimmt die Hebamme die weitere Betreuung. Nach einigen Stunden wechseln sie dann auf die Wochenbettstation. Infusionsschläuche und Blasenkatheter werden entfernt. Bald schon darf und soll die Mutter sich ein wenig bewegen, um einer möglichen Thrombose vorzubeugen. Weil die Thrombosegefahr nach einem Kaiserschnitt erhöht ist, wird Frauen oft das Tragen von Kompressionsstrümpfen empfohlen, und je nach sonstigen Risikofaktoren erhält die Frau möglicherweise entsprechende Medikamente (die mit dem Stillen vereinbar sind). Nach drei bis sieben Tagen können Mutter und Kind das Krankenhaus in der Regel verlassen.

Nach einem Kaiserschnitt brauchen Mütter oft Hilfe bei der Versorgung des Kindes, etwa beim Wickeln und Tragen. Das gilt besonders für die ersten Tage im Krankenhaus, aber auch für die Anfangszeit zu Hause. Mangelnde Schonung und Erholung können die Wundheilung stören. Deshalb ist es wichtig, dass in der ersten Zeit eine Hilfe zu Hause ist, die sie bei der Versorgung des Babys unterstützt, die Hausarbeit mit übernimmt und sich gegebenenfalls um ältere Geschwisterkinder kümmert. Kann der Vater des Kindes sich nicht freinehmen und steht auch sonst niemand zur Verfügung, besteht die Möglichkeit, bei der Krankenkasse eine Haushaltshilfe zu beantragen.

Stand: 11.05.2016
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