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Dammschnitt (Episiotomie)

Wird bei der Geburt das Gewebe zwischen Scheide und After sehr stark gedehnt, kann ein Dammschnitt notwendig werden, um den Scheideneingang zu erweitern und ein unkontrolliertes Reißen des Dammgewebes zu verhindern. Auch bei einem sehr großen Kind, bei Mehrlingsgeburten oder einer Saugglocken- oder Beckenendlagengeburt kann der Eingriff notwendig werden. Der Schnitt wird später in örtlicher Betäubung genäht. Die Fäden müssen nicht gezogen werden, sondern lösen sich von alleine auf. Einige Tage nach der Geburt kontrolliert meist eine Hebamme oder eine Frauenärztin, ob die Naht gut heilt.

Durch die Naht ist das Sitzen und Gehen nach der Geburt oft erschwert. Manchmal entstehen auch kleine Blutergüsse an der Naht. Hilfreich ist es dann den Erfahrungen von Hebammen zufolge, die Naht kurz mit Eispackungen oder Gel-Pads zu kühlen. Manche Frauen verwenden auch Binden, die im Kühlschrank gelagert waren. Nach einigen Tagen wirken oft warme Sitzbäder von fünf bis zehn Minuten wohltuend, denen man Lavendel- oder Arnikaessenzen zufügen kann. 

Wichtig ist, die Naht mehrmals am Tag mit warmem Wasser abzuspülen und trocken zu tupfen. Erfahrungsgemäß trägt es zur besseren Heilung bei, wenn ab und an Luft an die Naht kommen kann, das heißt, im Bett zeitweilig auf Vorlagen verzichtet wird.

Manche Frauen empfinden Sitzringe als angenehm. Sie können helfen, den Druck auf das Gewebe und die Naht besser zu verteilen.  

Gut ist es, durch eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit die Verdauung in Gang zu halten und einer Verstopfung vorzubeugen. Beim Stuhlgang nicht stark zu pressen und zuvor den After mit Vaseline oder einem Speiseöl gleitfähiger zu machen, kann dazu beitragen, dass die Naht beim Stuhlgang nicht allzu stark schmerzt.

Die meisten Nachsorge-Hebammen verfügen über viel praktische Erfahrung und erprobte Hilfsmittel, wie Schmerzen an der Naht gelindert werden können. Sie können in den ersten Tagen des Wochenbetts um Rat gefragt werden.

Stand: 06.01.2016
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