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Plötzlicher Kindstod

Viele Eltern machen sich große Sorgen wegen des „plötzlichen Kindstods“. Doch wofür steht dieser Begriff eigentlich genau?

Unter der Bezeichnung „plötzlicher Kindstod“ (im Englischen Sudden Infant Death Syndrome, abgekürzt SIDS) werden alle kindlichen Todesfälle im ersten und zweiten Lebensjahr zusammengefasst, deren Ursache auch nach einer ausführlichen und genauen Obduktion nicht gefunden werden kann. SIDS ist also keine Krankheit oder Todesursache, an der Kinder sterben können, sondern eine Ausschlussdiagnose.

Ungeklärte Todesfälle bei Kleinkindern sind in Deutschland glücklicherweise selten. Im Jahr 2012 wurde bei 131 verstorbenen Kindern auf dem Totenschein „Plötzlicher Kindstod“ angegeben. Expertinnen und Experten vermuten allerdings, dass auch einige dieser Todesfälle durch unerkannte Krankheiten, Anpassungsstörungen oder Unfälle verursacht worden sein könnten.

Von den ungeklärten Todesfällen traten die meisten zwischen dem zweiten und vierten Lebensmonat auf, 80 Prozent der Fälle ereigneten sich vor dem sechsten Lebensmonat. Je älter die Babys werden, desto geringer wird also das Risiko. Babys von sehr jungen oder rauchenden Müttern sowie männliche Säuglinge sind häufiger betroffen. Mehr Babys starben im Winter als im Sommer, mehr wurden in der Bauch- als in der Rückenlage aufgefunden.

Fachleute gehen davon aus, dass verschiedene Faktoren zusammenkommen, wenn Babys aus ungeklärten Gründen sterben. Als eine mögliche Ursache wird ein unreifer Atemantrieb in Verbindung mit einer schwereren Erweckbarkeit vermutet, die zu einem Atemstillstand führen kann. Auch Viren, die Herzmuskelentzündungen oder Herzrhythmusstörungen hervorrufen können, werden als eine möglicherweise übersehene Todesursache diskutiert.

Zur Vorbeugung gegen unerklärliche Todesfälle gibt es verschiedene Empfehlungen:

  • Möglichst vier bis sechs Monate lang ausschließlich stillen. Gestillte Kinder wachen nachts leichter und häufiger auf. Bei Ihnen ist die Gefahr eines Atemstillstandes im Schlaf geringer als bei nicht gestillten Babys.
  • Auf eine konsequent rauch- und drogenfreie Umgebung achten. Das Kind nicht mit im Elternbett schlafen lassen, wenn die Eltern irgendeine Art von Drogen genommen haben.
  • Überwärmung durch zu warme Schlafzimmertemperaturen und Bekleidung vermeiden.
  • Auf Kopfkissen, Bettdecken, Bettumrandungen und Gegenstände verzichten, die die Atemwege bedecken könnten.
  • Das Kind sollte im Elternschlafzimmer schlafen.
  • Nicht in die Bauchlage legen, wenn das Kind beim Schlafen längere Zeit unbeobachtet ist.
Stand: 06.01.2016
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