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Gesund leben in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist keine Krankheit. Was einer Frau normalerweise guttut und gesund ist, ist meist auch für Schwangere gut und richtig. Es gibt aber auch ein paar Besonderheiten in der Schwangerschaft.

Gesund ernähren trotz Heißhunger oder Appetitlosigkeit

© BZgA/HN/Eichhöfer

Eine werdende Mutter denkt in der Schwangerschaft „für zwei“, muss aber nicht für zwei essen, denn der zusätzliche Bedarf an Energie ist nicht sehr groß. Mit einer ausgewogenen, vielseitigen und möglichst vollwertigen Ernährung, ergänzt durch Jod- und Folsäurepräparate, sind Mutter und Kind in der Regel bestens versorgt. Wer sich in der Schwangerschaft gesund ernährt, schafft für sein Kind die beste Basis, sich optimal zu entwickeln. Welche Lebensmittel Sie in der Schwangerschaft meiden oder nur in Maßen genießen sollten, erfahren sie im Text „Ernährungsrisiken in der Schwangerschaft“.

Besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel verändert sich oft das Essverhalten. Einige Frauen haben Heißhungerattacken. Andere haben plötzlich keinen Appetit mehr und müssen sich zwingen, ausreichend zu essen.

Heißhunger und Appetitlosigkeit sind meist recht gut in den Griff zu bekommen. Frauen, die zwischen den Mahlzeiten immer wieder hungrig sind, greifen besser zu Obst und Gemüse (zum Beispiel Möhren oder Äpfel) als zu belegten Broten, Kuchen oder Schokolade. Gegen Heißhungerattacken hilft es, regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Für unterwegs können vorsorglich etwas Obst, Gemüse, Nüsse oder Vollkorn-Knäckebrot mitgenommen werden.

Verliert eine Schwangere wegen Appetitlosigkeit an Gewicht, kann es ihr helfen, regelmäßig kleine Portionen zu essen. Häufig können auch bestimmte Lebensmittel, Gewürze oder Aromen den Appetit anregen. Gemeinsames Essen mit der Familie, Freundinnen oder Freunden hilft ebenfalls oft über die Unlust zu essen hinweg. Nimmt eine Frau deutlich ab, sollte sie mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt sprechen.

Strategien gegen Übelkeit

Übelkeit kann in der Schwangerschaft zu einem echten Problem werden. Ein kleiner Trost: Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat verschwindet sie meist von selbst wieder.

Bei Übelkeit hilft es meist, mehrere kleine Portionen am Tag statt drei normaler Mahlzeiten zu essen. Kleine Mengen Nahrung sind oft besser verträglich. Andere Schwangere bekommen die morgendliche Übelkeit in den Griff, indem sie vor dem Aufstehen einen Zwieback, Knäckebrot oder Ähnliches essen und eine Tasse Ingwer-Tee trinken. Bei häufigem Übergeben ist es wichtig, genug zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Falls die Übelkeit sehr stark ist und man sich häufig übergeben muss, ist ärztliche Hilfe nötig. In seltenen Fällen muss eine Behandlung in der Klinik die Gesundheit der Schwangeren und die gesunde Entwicklung des Kindes sicherstellen.

Bewegung tut gut

In der Schwangerschaft körperlich aktiv zu bleiben, tut Mutter und Kind gut. Es beugt einer übermäßigen Gewichtszunahme vor, aber auch schwangerschaftstypischen Beschwerden wie Krampfadern oder Rückenschmerzen.

Am besten, Sie sorgen täglich für Bewegung. Wer vor der Schwangerschaft Sport getrieben hat, kann dies – mit Ausnahme einiger Sportarten – während einer normal verlaufenden Schwangerschaft in Maßen auch weiter tun. Schwangeren wird aber davon abgeraten, neue Sportarten mit ungewohnten Bewegungsabläufen zu beginnen.

Auf Tabak und Alkohol verzichten

Zu einer gesunden Lebensweise gehört, sich und das Kind keinen Gefahren auszusetzen. Auf Rauchen und Alkohol sollten Sie deshalb ganz verzichten. Auch vom Passivrauchen geht eine Gefahr aus. Soweit möglich, sollten Schwangere deshalb Räume meiden, in denen geraucht wird.

Impfempfehlungen für Schwangere

Impfungen sind ein wichtiger Schutz vor Infektionskrankheiten – gerade auch für Schwangere. Denn bestimmte Infektionskrankheiten können eine Gefahr für die Schwangere, den Schwangerschaftsverlauf und das ungeborene oder neugeborene Kind sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb Frauen mit Kinderwunsch, schon vor einer geplanten Schwangerschaft ihren Impfschutz auffrischen zu lassen und fehlende Impfungen nachzuholen. Denn einige Impfungen können in der Schwangerschaft nicht vorgenommen werden (Impfungen mit sogenannten Lebendimpfstoffen). 

Impfungen mit sogenannten Totimpfstoffen sind auch in der Schwangerschaft möglich, wobei möglichst erst ab dem vierten Schwangerschaftsmonat geimpft werden sollte. Die Impfungen gegen Grippe (Influenza) und Keuchhusten (Pertussis) werden von der STIKO ausdrücklich auch in der Schwangerschaft empfohlen. Beide Impfungen werden bei Schwangeren von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die Keuchhusten-Impfung wird zudem für alle Personen empfohlen, die mit dem Neugeborenen Kontakt haben (werden).

Auch eine Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 wird Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen, wenn sie noch gar nicht oder noch nicht vollständig geimpft sind. Dabei gilt: Für einen guten Infektionsschutz sollte die Schwangere drei Impfungen erhalten haben. Eine Infektion kann eine Impfung ersetzen, wenn der zeitliche Abstand zwischen Impfung und Infektion groß genug ist.

Stand: 11.10.2023
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